„Das ist, was der Teufel will – Weltlichkeit“

Papst Franziskus – unbequeme Predigt über die Verführungskraft Satans

Frühmesse”Das ist, was der Teufel will – Weltlichkeit”

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Eine entschieden unbequeme Predigt über die Verführungskraft Satans hat Papst Franziskus an diesem Freitag, den 13. Oktober gehalten. Nur Christus werde uns von den Dämonen retten, die „uns langsam zur Weltlichkeit hingleiten lassen”, sagte Franziskus bei der Morgenmesse in Santa Marta.

„In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war“, so beginnt das Tagesevangelium nach Lukas (Lk 11,14-26), und es folgt eine ziemlich komplexe Antwort Jesu an seine Kritiker, die ihm Kollaboration mit Satan unterstellen, um Dämonen auszutreiben.

Dämonen treten in aller Stille ein, erklärte Franziskus. „Sie fangen an, Teil des Lebens zu werden. Auch mit ihren Ideen und ihren Eingebungen, sie helfen dem Menschen, besser zu leben. Und sie dringen in sein Leben ein, in sein Herz, und von innen beginnen sie den Menschen zu verwandeln, still und ohne Krach zu machen.

Das ist anders als eine Besessenheit vom Teufel, die sehr stark ist… Es ist das, was der Teufel langsam macht in unserem Leben, um die Kriterien zu ändern, um uns zur Weltlichkeit hin zu führen. Er verbirgt sich in unseren Handlungsweisen, und wir bemerken das nur schwer. So wird dieser Mann [im Evangelium], der vom Teufel befreit wurde, ein schlechter Mann, ein Mann, der erdrückt wird von der Weltlichkeit. Das ist, was der Teufel will: Weltlichkeit.“

Insofern, fuhr Franziskus fort, ist Weltlichkeit „ein Schritt vorwärts in der Besessenheit vom Teufel“. Es ist eine „Verzauberung“, eine „Verführung“, denn der Teufel ist „Vater der Verführung“. Und wenn der Teufel „so sanft eintritt, so wohlerzogen, und von unseren Haltungen Besitz ergreift“, dann gehen unsere Werte über „vom Dienst an Gott zur Weltlichkeit“, erklärte Franziskus. So werde man „ein lauwarmer Christ, ein weltlicher Christ“, eine Mischung („Fruchtsalat“, sagt der Papst wörtlich) aus „dem Geist der Welt und dem Geist Gottes“. All das aber „entfernt uns vom Herrn“. Was ist zu tun, um aus einer solchen Lage herauszukommen? Franziskus empfiehlt: Wachsamkeit, Unerschrockenheit und Ruhe.

„Wachsamkeit heisst zu verstehen, was in meinem Herzen vorgeht, heisst stehenbleiben und mein Leben betrachten. Bin ich christlich? Erziehe ich meine Kinder gut, im Grossen und Ganzen? Ist mein Leben christlich oder ist es weltlich? Und wie erkenne ich das? Das Rezept des Heiligen Paulus: auf den gekreuzigten Christus schauen. Die Weltlichkeit versteht man nur dort, wo sie ist, und zerstört wird sie vor dem Kreuz des Herrn. Und das ist der Zweck des Kruzifixes vor uns: das ist kein Ornament; es ist das, was uns rettet vor diesen Verzauberungen, vor diesen Verführungen, die dich zur Weltlichkeit bringen.“

Was darauf folgt, so der Papst weiter, ist die Gewissenprüfung, und zwar vor dem Gekreuzigten, sowie das Gebet. Und schliesslich noch ein praktischer Tipp:

„Es ist gut, einen Bruch zu machen, keinen Knochenbruch natürlich: einen Bruch mit den bequemen Haltungen. Die Werke der Nächstenliebe. Ich bin bequem, aber ich werde das tun, und es darf mir auch Mühe machen. Einen Kranken besuchen, jemandem helfen, der es braucht, ein Werk der Nächstenliebe eben. Und das bricht die Harmonie, die dieser Dämon versucht herzustellen, um die spirituelle Weltlichkeit herzustellen.“

rv 13.10.2017 gs

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