Samstag der 22. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 6,1-5

Quelle
Hl. Petrus Claver – Tagesheiliger

Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und assen sie.
Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten!
Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren – wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie ass und auch seinen Begleitern davon gab?
Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Aelred von Rievaulx (1110-1167), englischer Zisterzienserabt
Spiegel der Liebe, I,19.29; PL 195,522−530

„Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat“

Jeder Schöpfungstag ist grossartig und wunderbar, doch keiner lässt sich mit dem siebten vergleichen. An ihm war es nicht die Erschaffung des einen oder anderen Naturelements, das sich unserer Betrachtung darbietet, sondern die Ruhe Gottes und die Vollendung aller Geschöpfe. Denn wir lesen: „Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte aus, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte“ (vgl. Gen 2,2). Gross ist dieser Tag, unergründbar diese Ruhe, wunderbar dieser Sabbat! Ach, wenn du es nur verstehen könntest! Dieser Tag wurde nicht umschrieben mit dem Lauf der sichtbaren Sonne, er beginnt nicht mit ihrem Aufgang, er endet nicht mit ihrem Untergang; er kennt weder Morgen noch Abend (vgl. Gen 1,5) […]

Hören wir den, der uns zur Ruhe einlädt: „Kommt zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch erquicken!“ (vgl. Mt 11,28). Das ist die Vorbereitung auf den Sabbat. Und was den Sabbat selbst betrifft, so hören wir weiter: „Nehmt mein Joch auf euch, und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und demütigen Herzens; so werdet ihr Ruhe finden“ (vgl. ebd. V. 29). Das ist das Ausruhen, die Ruhe, das ist der wahre Sabbat.

Denn dieses Joch ist nicht schwer, es verbindet. Diese Last hat Flügel, kein Gewicht. Dieses Joch ist die Liebe. Diese Last ist die brüderliche Liebe. Dort findet man die Ruhe; dort feiert man den Sabbat; dort wird man von der Knechtschaft befreit […] Und wenn unsere Gebrechlichkeit uns wohl auch manchen Fehler begehen lässt, so wird doch die Feier dieses Sabbats nicht unterbrochen, denn „die Liebe deckt viele Sünden zu“ (1 Petr 4,8). Es ist somit nur gut und recht, dass diese Befreiung dem siebten Tag vorbehalten ist, denn „die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).

Lesungen

Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 1,21-23

Brüder! Auch ihr standet Gott einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten.
Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen.
Doch müsst ihr unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen, die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündet; ihr habt es gehört, und ich, Paulus, diene ihm.

Psalm 54(53),3-4.6.8

Hilf mir, Gott, durch deinen Namen,
verschaff mir Recht mit deiner Kraft!
Gott, höre mein Flehen,
vernimm die Worte meines Mundes!

Doch Gott ist mein Helfer,
der Herr beschützt mein Leben.
Freudig bringe ich dir dann mein Opfer dar
und lobe deinen Namen, Herr; denn du bist gütig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel