Syrischer Priester in Zürich

Pater Georges Aboud aus der syrischen Hauptstadt Damaskus besucht am Wochenende des 18. /19. März 2017 die Stadt Zürich

Quelle
Salvatorianer

Pater Georges Aboud aus der syrischen Hauptstadt Damaskus besucht am Wochenende des 18. /19. März 2017 die Stadt Zürich. Er feiert heilige Messen und berichtet in den Predigten über die aktuelle Situation in seinem Land. Pater Georges wirkt in Damaskus als Vikar in der Pfarrei St. Cyrill und ist Oberrichter des Patriarchates in Damaskus. Er spricht gut Deutsch.

Gottesdienste in Zürich (Termine)
Tele Top über Pater Georges Aboud (2013) 

Georges Aboud gehört dem Basilianer-Salvatorianer-Orden an und betreut in der grössten Pfarrei der syrischen Hauptstadt rund 15 000 Gläubige. Er gehört der melkitisch griechisch-katholischen Kirche an, die mit Rom uniert ist.

Grosse Sorge um Christen in Syrien

Die Angst der Christen vor dem Islamischen Staat (IS) ist allgegenwärtig. Die Christen fürchten, dass ihnen das gleiche Schicksal droht wie den Christen im irakischen Mosul. Der Islamische Staat zeigt allen offen seine mörderischen Absichten, die sich diesem Extremismus nicht beugen. Sie sind stolz auf ihre Grausamkeit gegenüber den Ungläubigen und greifen unverblümt zu den Waffen.

In den vergangenen fünfeinhalb Jahren hat sich die Lage der Christen dramatisch verschlechtert: Hunderte wurden getötet und Zigtausende vertrieben. Familien verloren Angehörige und ihre gesamte Existenzgrundlage. Kinder und Jugendliche können seit Monaten, manche seit Jahren nicht mehr in die Schule.
Viele Christen sehen unter diesen Umständen keine Zukunft mehr in Syrien. Sie haben deshalb nur noch ein Ziel: Das Land verlassen!

Den Menschen eine Perspektive bieten

Aufgrund der katastrophalen Lage von Millionen Menschen in Syrien gewährt das internationale katholische Hilfswerk «Kirche in Not» Soforthilfe in Millionenhöhe. Seit Ausbruch des Krieges wurden in Aleppo, Homs, Damaskus und weiteren Städten mehr als CHF 16,5 Millionen für Hilfsprojekte aufgewendet. Finanziert wurden Grundnahrungsmittel, Medikamente, medizinische Erstversorgung, Mieten für Unterkünfte sowie Aufwendungen für Heizung und Elektrizität. Die Mittel dienen auch den pastoralen wie karitativen Initiativen von Christen in Syrien, die in vielen Gemeinden ihren Landsleuten Unterkunft und Betreuung ermöglichen. So helfen wir beispielsweise in Al-Hasaka (Hassaké) im Nordwesten Syriens nahe der türkischen Grenze Schwestern bei der medizinischen Erstversorgung und der Zuteilung von Hilfsgütern. Und in Aleppo wie in Damaskus helfen Priester bei der Verteilung von Soforthilfe sowie mit seelsorgerlichen Aufgaben.

Stichwort: griechisch-katholische Melkiten

Die melkitische griechisch-katholische Kirche hat sich im 18. Jahrhundert von der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Antiochien gelöst und unter Papst Benedikt XIII. (1724-1730) die Einheit mit Rom erlangt. Seit 1848 ist der Sitz des Patriarchen in Damaskus (damals im Osmanischen Reich gelegen). Die melkitischen Katholiken pflegen gute Kontakte mit den orthodoxen Patriarchaten im Nahen Osten und engagieren sich für die Versöhnung zwischen Katholischer und Orthodoxer Kirche.

Die Gottesdienste der Melkiten werden in arabischer Sprache im byzantinischen Ritus gefeiert. Die Kirche hat rund 1.3 Millionen Mitglieder, vorwiegend in Syrien (250 000 Gläubige), Libanon und Israel sowie in den USA. In Deutschland ist sie kaum vertreten. Dagegen gibt es in Frankreich rund 30 000 griechisch-melkitische Katholiken, was auch daher rühren mag, dass Syrien und der Libanon nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches im 20. Jahrhundert zeitweise unter französische Verwaltung standen.

Pater Georges Aboud freut sich, wenn Sie ihn in der Schweiz treffen. Mit Ihrem Erscheinen bringen Sie dem Pater Ihre Solidarität mit den notleidenden Christen zum Ausdruck.

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