Irakische Regierung startet Offensive auf Mossul
Irak- Irakische Regierung startet Offensive auf Mossul
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Chaldäischer Patriarch warnt vor dem Verlust der Einheit im Irak
Sunniten, Schiiten und Kurden diskutieren kontrovers über die Zukunft der Region nach der Befreiung Mossuls
Parlament lehnt Änderung des Status der Provinz Ninive ab
Bagdad, Agenzia Fides – 17. Oktober 2016
“So Gott will, werden wir siegen”, so der irakische Premierminister Haider al-Abadi bei der Bekanntgabe des Beginns der militärischen Operationen zur Befreiung Mossuls. Die zweitgrösste Stadt des Irak wird seit dem 9. Juni 2014 vom Islamischen Staat gehalten. Seit den frühen Morgenstunden sendet das irakische Staatsfernsehen, die kurze Ansprache des in Militäruniform gekleideten Abadi, der zusammen mit hohen Vertretern der Armee zu sehen ist. Auf seinen Internetseiten erklärt der irakische Präsident man werde alle noch vom IS besetzten Gebiete bis ende des Jahres befreien.
In Mossul halten sich derzeit noch rund eine Million Einwohner auf, weshalb während der ersten Phase Intervention ein humanitärer Korridor für Zivilisten geschaffen werden soll, damit diese die Stadt verlassen können, bevor die Angriffe auf das Stadtgebet beginnen. Die kurdische Abgeordnete Vian Dakhil hatte im Vorfeld der Militäroperationen um besonderen Schutz für Hunderte Jesiden gebeten, die von den Dschihadisten in Geiselhaft genommen wurden. Der Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen Stephen O’Brien warnte davor dass “Tausende Iraker Opfer des Angriffs werden oder als humanitäres Schutzschild benutzt werden können”.
Das Militärbündnis zur Bekämpfung des IS unter Leitung der USA will die Militäroffensive der irakischen Regierung unterstützen.
Unterdessen starteten die kurdischen Peschmergamilizen eine Offensive auf die Dörfer der Ninive-Ebene, die ebenfalls vom IS gehalten werden, um dort die eigene Vormacht zu garantieren.
Die Sprecher der Regierung der autonomen Provinz Kurdistan, darunter der Medienberater des kurdischen Präsidenten, Kifah Mahmud Karim, bestätigten derweil ein Basisabkommen, auf dessen Grundlage nur die Truppen der irakischen Armee nach Mossul einmarschieren dürfen, um ethnische und religiöse Spannungen in der vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadt zu vermeiden.
Premierminister Haider al Abadi bekräftigte ebenfalls, dass nur Soldaten der regulären Arme – und keinesfalls schiitische Milizen – während der Endphase der militärischen Operationen in das Stadtgebiet einmarschieren dürfen. Unterdessen bekräftigte auch die Türkei ihr direktes Mitwirken an der Intervention und die Anwesenheit von 150 türkischen Soldaten in Bashiqa (12 Kilometer nordöstlich von Mossul), die dort rund 3.000 Kämpfer sunnitischer Milizen ausbildeten.
In der vergangenen Woche (vgl. Fides 11/10/2016) hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. vor dem Verlust der Einheit im Irak gewarnt.
(GV)
Fides 17/10/2016
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