25. Sonntag im Jahreskreis – Caritas Sonntag

Evangelium nach Lukas 16,1-13

amosPapst Franziskus eröffnet Heilige Pforte in Caritas-Mensa

In jener Zeit sagte Jesus zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen.
Darauf liess er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.
Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich.
Doch – ich weiss, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.

Und er liess die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?
Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib «fünfzig».
Dann fragte er einen andern: Wieviel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib «achtzig».
Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.
Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht.
Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den grossen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den grossen.
Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen?
Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?
Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor von Nazianz (330-390), Bischof und Kirchenlehrer
Homilie „Über die Liebe zu den Armen“, 24-26

Macht euch Freunde mit dem trügerischen Geld um zu den ewigen Wohnungen zu gelangen: den Armen helfen

Meine Freunde und meine Brüder, seien wir keine schlechten Verwalter der Güter, die uns anvertraut wurden, damit wir nicht hören müssen: „ Errötet, die ihr den Besitz der anderen zurückbehaltet; ahmt die Gerechtigkeit Gottes nach und es wird keine Armen mehr geben.“ Erschöpfen wir uns nicht darin, anzuhäufen und zurückzulegen, wenn die anderen vor Hunger erschöpft sind; dann werden wir diesen bitteren Vorwurf nicht verdienen, noch diese Drohung des Propheten Amos: „Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen“ (8,5). […]

Ahmen wir das ehrfurchtgebietende und erste Gesetz Gottes nach, „der es regnen lässt über Gerechte und Sünder und für alle gleichermassen die Sonne aufgehen lässt“ (vgl. Mt 5,45). Alle, die auf Erden leben, beschenkt er reich mit unermesslichen Weiten unbebauter Erde, Quellen, Flüssen und Wäldern. Den Vögeln gibt er die Luft, allen Tieren, die im Wasser leben, das Wasser. Um allen das Leben zu ermöglichen, schenkt er im Überfluss die ersten Hilfsmittel, die weder durch die Starken an sich gerissen, noch durch die Gesetze abgemessen werden, noch durch Grenzen beschränkt werden können; denn er gibt allen so, dass niemandem etwas fehlt. So denkt er durch die gleiche Verteilung seiner Gaben an die natürliche Gleichheit aller; so zeigt er die ganze Hochherzigkeit seiner Güte […] Du also, ahme dieses göttliche Erbarmen nach.

Lesungen

Buch Amos 8,4-7

Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt.
Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen, das Mass kleiner und den Preis grösser machen und die Gewichte fälschen.
Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.
Beim Stolz Jakobs hat der Herr geschworen: Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.

Psalm 113(112),1-2.4-5.6-7.8-9

Lobet, ihr Knechte des Herrn,
lobt den Namen des Herrn!
Der Name des Herrn sei gepriesen
von nun an bis in Ewigkeit.

Der Herr ist erhaben über alle Völker,
seine Herrlichkeit überragt die Himmel.
Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott,
im Himmel und auf Erden,

ihm, der in der Höhe thront,
der hinabschaut in die Tiefe,
der den Schwachen aus dem Staub emporhebt
und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?

Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,
bei den Edlen seines Volkes.
Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen;
sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern.

Erster Brief des Apostels Paulus an Timotheus 2,1-8.

Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen,
für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können.
Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter;
er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Denn: Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus,
der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit,
als dessen Verkünder und Apostel ich eingesetzt wurde – ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.
Ich will, dass die Männer überall beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit.

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