Libori in Paderborn
Pontifikalamt aus dem Paderborner Dom“Darum feiern wir Libori”
Quelle
Hl. Liborius
KathTube: Libori in Paderborn: Lateinisches Pontifikalamt (Teil 2) mit Kardinal Koch und Erzbischof Becker im Paderborner Dom, anschliessend Prozession
UPDATE: kathTube: Erzbischof Becker: Predigt Pontifikalamt zu Libori 2016/Paderborn: ´Es gibt auch eine Ansteckungskraft des Guten´ – HÖRENSWERT!
Erzbistum Paderborn
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Es war der Höhepunkt des Libori-Sonntags: Das Pontifikalamt mit Erzbischof Hans-Josef Becker in Konzelebration mit den anwesenden Gastbischöfen aus aller Welt. domradio.de übertrug den Gottesdienst im Internet-TV. In seiner Predigt appellierte Erzbischof Becker an das Gute in jedem Menschen.”Wir Christen bezeugen das Evangelium vom Heil in einer Zeit, die unheilvolle Realitäten zur Genüge kennt.
Wir feiern das Libori-Fest nicht ohne den Blick auf das, was uns unruhig macht”, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker in seiner Predigt im Pontifikalamt am Libori-Sonntag im Hohen Dom zu Paderborn. Das ausserordentliche “Heilige Jahr der Barmherzigkeit” mache deutlich, dass sich Gottes Liebe gerade auch in einer “unheilen Welt” ausbreiten könne. Nach dem Festgottesdienst wurden das Allerheiligste und der vergoldete Libori-Schrein mit den Reliquien des Bistumspatrons in einer Prozession durch die Stadt getragen. Beim anschliessenden Empfang im Haus Maria Immaculata trugen sich Erzbischof Dr. Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, und Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in Deutschland, ins Goldene Buch des Erzbistums Paderborn ein.
Zur Zeit Jesu hätten die Schriftgelehrten den Umgang mit Sündern gemieden, weil sie im Bemühen um ein Leben nach dem Willen Gottes den schlechten Einfluss einer falschen Lebensart gefürchtet hätten, erinnerte Erzbischof Becker in seiner Predigt. “Erst wenn wir uns dies vergegenwärtigen, wird das Handeln und Reden Jesu als Evangelium deutlich. Jesus kommt nicht in eine Welt, die Menschen für Ihn heil gemacht haben. Jesus kommt in eine unheile, verdorbene Welt, um sie mit seiner Liebe zu heilen. Er sieht sich gesandt gerade zu denen, die in keiner heilen Welt sind und keine heile Welt bilden können”, so der Paderborner Erzbischof.
Ansteckende Versöhnung
Neben dem schlechten Einfluss, den das Böse habe, gebe es ebenso eine “Ansteckungskraft der Liebe”, fuhr Erzbischof Becker fort: “Gott will nichts an das Böse und an den Tod verlieren. Darum schafft er in jedem Menschen einen geheimen Ort, an dem er von Gottes Liebe anrührbar bleibt. Gottes Treue erhält in jedem ein Restfeuer des Guten.” Die Mahnung Jesu, barmherzig miteinander umzugehen, könne vordergründig als “Moral” verstanden oder auch missverstanden werden, führte Erzbischof Becker weiter aus. “Für Jesus ist es mehr. Seine Jüngerinnen und Jünger, die miteinander Kirche sind, sollen vielmehr in ihrer Barmherzigkeit das Sakrament des heilenden Erbarmens Gottes sein.”
Die Kirche sei keine heile Welt und werde nicht in eine heile Welt gesandt, hielt der Paderborner Oberhirte fest: “Aber uns ist der Geist gegeben, in dessen Kraft die Liebe ansteckend werden und Menschen von innen heraus heilen kann. Nicht nur Hass ist ansteckend, sondern auch die Versöhnung. Nicht nur Egoismus springt von einem zum andern über, auch Solidarität kann sich ausbreiten.”
“Darum feiern wir Libori”
Um für andere heilsam zu werden, müsse jeder Mensch zuerst immer wieder aufs Neue die heilende Ansteckungskraft des Gottesgeistes suchen. “Und darum sind wir zusammengekommen, darum feiern wir ein solch einzigartiges Fest wie Libori. Das Libori-Fest möge uns Ermutigung schenken, der Frohen Botschaft von Jesus Christus zu trauen – herzlich und herzhaft -, damit sie uns und andere aufschließt und barmherzig macht”, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker zum Abschluss seiner Predigt.
Erzbischof Becker feierte das Pontifikalamt in Konzelebration mit vielen bischöflichen Gästen aus der Weltkirche und spendete am Ende des Gottesdienstes allen Gläubigen den päpstlichen Segen. Nach dem Festgottesdienst wurden das Allerheiligste und der vergoldete Schrein mit den Reliquien des heiligen Liborius in einer Prozession, die von zahlreichen Gläubigen begleitet wurde, durch die Paderborner Innenstadt getragen. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB spendete bei der Prozession am Paderborner Rathaus den sakramentalen Segen. Er betete: “Segne und beschütze deine Kirche und erhalte sie im Glauben. Reichen Segen schenke unserer Stadt und all ihren Bewohnern. Schenke der ganzen Erde deinen Frieden.”
Gestaltung der des Gottesdienstes
Musikalisch gestalteten der Domchor, die Domkantorei, Solisten und Mitglieder des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Thomas Berning das Pontifikalamt. Zur Aufführung kamen die “Missa in G” von Franz Schubert und das “Ave verum corpus” (KV 618) von Wolfgang Amadeus Mozart. An der Orgel musizierte Domorganist Tobias Aehlig und bot unter anderem ein “Postlude improvisé” dar.
An die Eucharistiefeier zum Hochfest des Hl. Liborius schloss sich die Prozession mit dem Liborischrein an. Bei strahlendem Sonnenschein zogen Gläubige aus ganz Deutschland mit den Gebeinen durch die Paderborner Innenstadt.
Dankbar sein
Beim anschliessenden Empfang im Haus Maria Immaculata in Paderborn betonte Erzbischof Becker nochmals, in einem christlichen Leben zähle nicht nur die Sorge um das, was schlecht sei in der Welt, vielmehr auch die Dankbarkeit für das, was gut sei. “Das Libori-Fest ist auch eine Einladung zur Feier im Wissen darum, dass wir reich beschenkt sind – und deshalb Verantwortung für die Welt haben”, so der Paderborner Oberhirte. Barmherzige Sorge für den Nächsten würden in diesen Monaten sehr viele Menschen im Erzbistum Paderborn zeigen, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Deshalb begrüsste Erzbischof Becker insbesondere die Mitglieder der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft “Flucht und Flüchtlinge”, die das bistumsweite Engagement im Bereich Flüchtlingshilfe koordiniert:
“Geben Sie bitte unseren Dank und unsere Anerkennung an die vielen Engagierten weiter, die Flüchtling auf vielfältige Weise unterstützen”, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker. Im Anschluss trugen sich Erzbischof Dr. Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, und Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, ins Goldene Buch des Erzbistums Paderborn ein.
Ernennung
Aus Anlass des Libori-Festes 2016 hat Erzbischof Hans-Josef Becker zwei Priester des Erzbistums Paderborn zu Geistlichen Räten ad honores ernannt. Den Ehrentitel erhielten Pfarrer i. R. Heinz Gerd Reifer aus Hagen und Propst i. R. Dr. Elmar Nübold aus Paderborn.
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