4. Sonntag in der Osterzeit – Weltgebetstag für geistliche Berufe

Evangelium nach Johannes 10,27-30

Hl. Paulus
Hl. Paulus: Diverse Beiträge
Hl. Barnabas

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.
Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreissen.
Mein Vater, der sie mir gab, ist grösser als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreissen.
Ich und der Vater sind eins.

– Menschen erheben Anspruch auf Führung. Sie wecken grosse Erwartungen, versprechen Freiheit, Glück – wenn wir ihnen folgen. Prüft die Stimme!, sagt uns Jesus; prüft das Wort und den Klang. Die Stimme Jesu ist unverwechselbar: Er ist das wahre Wort, er ist der gute Hirt.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor der Grosse (um 540-604), Papst und Kirchenlehrer
Aus der 14. Evangelienhomilie

„Ich gebe ihnen das ewige Leben“

Er, der gut ist, und das nicht etwa, weil er es als Gabe empfangen hätte, sondern weil er es von Natur aus ist, sagt: „Ich bin der gute Hirt.“ Und er spricht weiter, damit wir dem Vorbild nacheifern, das er uns in seiner Güte vorstellt: „Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe.“ (Joh 10,11). Er hat verwirklicht, was er gelehrt hat; er hat gezeigt, was er angeordnet hat. Als Guter Hirt hat er sein Leben für seine Schafe gegeben, um seinen Leib und sein Blut in unser Sakrament zu verwandeln und um mit der Speise seines Fleisches die Schafe zu sättigen, die er losgekauft hat. Die Strasse, der es zu folgen gilt, ist gewiesen: es ist die Verachtung, die er dem Tod gegenüber gezeigt hat. Hier also ist uns das Beispiel vor Augen gestellt, an dem wir uns ausrichten müssen. Zuerst müssen wir uns äusserlich in Zärtlichkeit aufreiben für seine Schafe; doch dann, wenn nötig, ihnen selbst unseren Tod anbieten.

Er fügt hinzu: „Ich kenne – das heisst: Ich liebe – meine Schafe und meine Schafe kennen mich“. Das heisst klar ausgedrückt: „Wer mich liebt, der folge mir!“, denn wer die Wahrheit nicht liebt, der kennt sie noch nicht. Habt also acht, geliebte Brüder, ob ihr wirklich Schafe des guten Hirten seid, habt acht, ob ihr ihn kennt, habt acht, ob ihr das Licht der Wahrheit wahrnehmt. Ich spreche nicht von der Wahrnehmung des Glaubens, sondern von der der Liebe. Ihr nehmt wahr nicht durch euren Glauben, sondern durch euer Verhalten. Denn der gleiche Evangelist Johannes, von dem dieses Wort kommt, bezeugt auch: „Wer sagt, er kenne Gott, und seine Gebote nicht befolgt, ist ein Lügner.“ (vgl. 1 Joh 2,4). Deshalb fügt der Herr in unserem Text sofort hinzu: „wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe“, was in klarer Sprache so ausgedrückt wird: Weil ich meinen Vater kenne und ich von meinem Vater erkannt bin, gebe ich mein Leben für meine Schafe hin. Mit anderen Worten: Diese Liebe, mit der ich in den Tod gehe für meine Schafe, zeigt, wie sehr ich den Vater liebe.

Apostelgeschichte 13,14.43b-52

Sie selbst wanderten von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.
Und als die Versammlung sich aufgelöst hatte, schlossen sich viele Juden und fromme Proselyten Paulus und Barnabas an. Diese redeten mit ihnen und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben.
Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.
Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus.
Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden.
Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.
Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren.
Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.
Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füssen und zogen nach Ikonion.
Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen Geist.

Psalm 100(99),1-3.4-5

Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde!
Dient dem Herrn mit Freude!
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide.

Tretet mit Dank durch seine Tore ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!

Denn der Herr ist gütig,
ewig währt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.

Buch der Offenbarung 7,9.14b-17

Danach sah ich: eine grosse Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weissen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.
Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der grossen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiss gemacht.
Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen.
Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden, und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten.
Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.

Evangelium nach Johannes 10,27-30

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.
Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.
Ich und der Vater sind eins.

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