Anton Huonder

Am 25. Dezember 1858, wurde in Chur, Graubünden, Anton Huonder als Sohn des “rätoromanischen Nationaldichters” (Franz Baeumker, Helden der Weltmission, S. 152) Gion Antoni Huonder (1824 – 1867) geboren

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Anton Huonder

Heute vor 150 Jahren, am 25. Dezember 1858, wurde in Chur, Graubünden, Anton Huonder als Sohn des “rätoromanischen Nationaldichters” (Franz Baeumker, Helden der Weltmission, S. 152) Gion Antoni Huonder (1824 – 1867) geboren. Er besuchte zunächst die Schule des ältesten Benediktinerklosters der Schweiz in Disentis (Graubünden), dann die der Benediktiner in Engelberg (Obwalden), schliesslich das Jesuitenkolleg in Feldkirch.

Am 30. September 1875 trat er in die Gesellschaft Jesu ein. Nach seinen Studien in den Niederlanden und in England und einem mehrjährigen Aufenthalt in Nordamerika wurde er 1889 zum Priester geweiht. Das holländische Valkenburg war eine wichtige Ausweichstation für die Jesuiten seit ihrer Vertreibung aus dem Bismarckdeutschland im Jahr 1872 (bis 1917). In der Schweiz waren die Jesuiten seit 1847 verboten.

Huonder erwarb er sich bald einen Ruf als Exerzitienmeister. Vor allem aber machte er sich um die Förderung der Mission und der Missionswissenschaft verdient. Ab 1889 arbeitete er bei der Monatszeitschrift ‘Die katholischen Missionen’ mit, die 1873 von P. Karl Josef Rudolph Cornely SJ gegründet worden war und zu jenem Zeitpunkt von Josef Spillmann SJ herausgegeben wurde. Von 1902 bis 1912 und von 1916 bis 1918 hatte er die Schriftleitung inne. “Seine Liebe zur Mission stammte zu gutem Teil von einer seiner Schwestern her, die ihre Begeisterung für den hl. Franz Xaver auf den Bruder übertrug. Sie starb noch in jungen Jahren als Ordensfrau des hlst. Herzens auf der Riedenburg bei Bregenz” (Baeumker).

Darüber hinaus entfaltete Huonder eine reiche schriftstellerische und herausgeberische Tätigkeit. Sehr populär wurde seine Reihe ‘Aus fernen Landen’ mit spannenden Erzählungen aus den Missionen. Zu den Autoren gehörten neben Huonder selbst Bernard Arens SJ und vor allem Josef Spillmann SJ. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen haben diese Erzählungen auch heute noch ihren Wert, da sie interessante historische Einblicke gewähren und das Verständnis für die Mission mehr fördern als viele theoretische Abhandlungen. Sie verdienten es, wieder aufgelegt zu werden. Zwei Bände von Spillmann sind im Rahmen des Schriftenapostolats im Dienste der Neuevangelisierung wieder neu veröffentlicht worden: Der Zug nach Nicaragua und Kämpfe und Kronen.

1896 erschien in Berlin d s Buch Huonders über die Jesuitenreduktionen in Paraguay Pastor Pfotenhauer und die Erziehungsgrundsätze der Jesuiten. 1899 folgte sein Werk Deutsche Jesuitenmissionäre des 17. und 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Missionsgeschichte und zur deutschen Biographie.

Huonder war ein Gegner des Europäismus, also der Verbindung der Mission mit europäischer Kulturüberformung, und ein Förderer der Heranbildung eines einheimischen Klerus in den Missionsländern. In diesem Sinne schrieb er seine beiden Werke Der einheimische Klerus in den Heidenländern (Freiburg im Breisgau 1909) und Der Europäismus im Missionsbetrieb (Aachen 1921). Weitere Werke, durch welche er sich den Ruf eines Pioniers der Missionswissenschaft erwarb, sind Zur Geschichte des Missionstheaters (Aachen 1918), Ignatius von Loyola und der Missionsberuf der Gesellschaft Jesu (Aachen 1922), Die Verdienste der katholischen Heidenmission um die Buchdruckerkunst in überseeischen Ländern vom 16. – 18. Jahrhundert (Aachen 1923), Die Mission auf der Kanzel und im Verein (3 Bde., Freiburg im Breisgau 1912- 1914), Der chinesische Ritenstreit (Aachen 1921) und das zweibändige Werk Bannerträger des Kreuzes (Freiburg i. Br. 1913 – 1914), aus dem auf kath-info zur Zeit die Biographie des Kanadamissionars Chaumonot erscheint.

Als geistlicher Schriftsteller zeigt sich Huonder in seinem vierbändigen Werk zur priesterlichen Spiritualität Zu Füßen des Meisters. Kurze Betrachtung für vielbeschäftigte Priester (Freiburg i.Br. 1914 ff).

Huonder lebte in Exaeten, Luxemburg, Valkenburg und Bonn. Hier starb er am 23. August 1926.

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