Jerusalemer Nachtgespräche

Viele “Perlen” in der Tradition des heiligen Ignatius

Kurzbeschreibung

Der eine war Kardinal der grössten Diözese der Welt, Gelehrter und einer der berühmtesten Kirchenmänner. Der andere hat in Gefängnissen und mit drogenabhängigen Jugendlichen gearbeitet und in den letzten Jahren mit Strassenkindern in Rumänien und Moldawien zusammengelebt. In Jerusalem trafen sie sich und wurden Freunde: Sie suchen nach Antworten auf die kritischen Fragen der Jugend: Was würde Jesus heute tun? Welche Zukunft hat Glauben in Zeiten des Wohlstands? Was ist der Weg der Religionen?

Über den Autor

Carlo Kardinal Martini, geb. 1927, weltbekannter Bibelwissenschaftler war lange Jahre Rektor und Kanzler der Päpstlichen Universität Gregoriana. Seit 1979 Erzbischof von Mailand, seit seiner Emeritierung 2002 lebt Martini in Jerusalem; Autor zahlreicher spiritueller und wissenschaftlicher Werke Georg Sporschill, geb. 1946, österreichischer Jesuit und Sozialseelsorger. Seit 1991 baut er in Osteuropa ein Betreuungsnetz für Strassenkinder und verwahrloste Jugendliche auf.
– Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis
– Albert-Schweitzer-Preis
– Österreicher des Jahres 2004

Rezension amazon (4)

Ein sehr persönliches Buch – teilweise im Dissens zur kirchlichen Lehre

Von Dr. Josef Spindelböck, 28. Juni 2008

Der Jesuit Georg Sporschill, bekannt aufgrund seines Engagements für rumänische Strassenkinder, hat sich die Mühe gemacht, seinen Ordensbruder, den emeritierten Erzbischof von Mailand, Carlo Kardinal Martini, in Jerusalem zu wichtigen Fragen des Glaubens und Lebens zu befragen. Dies geschieht in einer sehr persönlichen Perspektive, sodass der Kardinal immer wieder die Gelegenheit nützt, seine Erfahrungen mit dem Glauben und seine Sichtweise der Pastoral der Kirche kundzutun. Besonders beeindruckt der offene Zugang zu den Fragen junger Menschen, die den sechs Teilen des Interviewbändchens jeweils vorausgestellt werden. Im einzelnen geht es um das, was ein Leben trägt (I), um den Mut zur Entscheidung (II), das Gewinnen von Freunden (III), das Vertrautwerden mit Gott (IV), das Erlernen der Liebesfähigkeit (V), das Eintreten für eine offene Kirche (VI) und den vom Evangelium inspirierten Kampf gegen Ungerechtigkeit (VII). Ich finde es schade, dass der Kardinal in manchen Fragen seinen Dissens mit der offiziellen Lehre der katholischen Kirche kundtut (z.B. in Fragen der Geburtenregelung oder des Priestertums der Frauen). Anderseits finden sich in seinen Ausführungen wirklich auch viele “Perlen” in der Tradition des heiligen Ignatius, die man nicht übersehen sollte.

Jerusalemer Nachtgespräche

Autor: Carlo M. Martini (Vorwort)
Autor: Georg Sporschill
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Verlag Herder; Auflage: 5 (10. März 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3451059797: amazon
ISBN-10:3-451-05979-7: buch.ch, 5. Auflage, Juli 2010

Rezension: zenit.org
Papst trauert um verstorbenen Kardinal Martini

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