Ausblick Mexiko: Furcht, Flucht, Franziskus

Papst Franziskus wird vom 12. bis 18. Februar Mexiko besuchen

Quelle
Kirche in Not: Mexiko
Fides Dienst: Mexiko
Mexikanische Bischofskonferenz
Adveniat

Das nordamerikanische Land steht derzeit vor allem wegen dem Drogenkrieg und der Ermordung einer frisch gewählten Bürgermeisterin in den Schlagzeilen. Hinzu kommt die Migrationsfrage: einerseits wandern viele Mexikaner aus ihrem Land aus, andererseits ist Mexiko ein Durchgangsland für viele Lateinamerikaner, die in die USA auswandern wollen.

Das sind Themen, die dem Papst am Herzen liegen und auch bei seinem Besuch ansprechen wird. Davon ist auch Prälat Bernd Klaschka überzeugt. Er ist Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat und kennt Mexiko persönlich sehr gut, da er mehrere Jahre in dem Land gelebt und gewirkt hat. Im Gespräch mit Mario Galgano geht er auf die derzeitigen Herausforderungen Mexikos ein sowie auf die Erwartungen zum Papstbesuch.

Mindestens 100.000 Tote im Drogenkrieg

Der Drogenkrieg hat in den vergangenen Jahren mindestens 100.000 Menschen das Leben gekostet. Die jüngste Ermordung einer Bürgermeisterin, wenige Stunden nach ihrer Amtseinführung durch Drogenbanden, hat der Welt gezeigt, dass es sich um einen brutalen und menschenverachtenden Krieg handelt. “Die Ermordung der Bürgermeisterin beweist, dass die Drogenkartelle sehr grossen Wert an. Die derzeitige Gewaltwelle gegen Politiker sei auch mit den nächsten Wahlen im Sommer verbunden. Damit wollen sie den Politikern aufzeigen, wer das Sagen habe.

92 Prozent sind Katholiken

Der Drogenkrieg hat in den vergangenen Jahren mindestens 100.000 Menschen das Leben gekostet. Die jüngste Ermordung einer Bürgermeisterin, wenige Stunden nach ihrer Amtseinführung durch Drogenbanden, hat der Welt gezeigt, dass es sich um einen brutalen und menschenverachtenden Krieg handelt. “Die Ermordung der Bürgermeisterin beweist, dass die Drogenkartelle sehr grossen Wert darauf legen, an der Basis Einfluss zu haben”, erläutert Klaschka. Diese kriminellen Gruppierungen greifen nach brutalen Mitteln, um ihre “Geschäfte” zu sichern. “Sie schrecken vor nichts zurück“, fügt Klaschka an. Die derzeitige Gewaltwelle gegen Politiker sei auch mit den nächsten Wahlen im Sommer verbunden. Damit wollen sie den Politikern aufzeigen, wer das Sagen habe.

Zwei Seiten der Migration

Neben der Gewaltwelle durch den Drogenkrieg spielt die Migrationsfrage eine zentrale Rolle im Alltag der Mexikaner. Wie Klaschka betont, gebe es zwei Seiten zu beachten: einerseits seien Millionen von Mexikaner im Ausland – vor allem in den USA – und das führe auch zu familiären Spannungen und Problemen. Hier habe es jedoch seit einigen Jahren Hirtenbriefe und Projekte der Mexikanischen und US-Bischofskonferenzen gegeben. Andererseits gilt Mexiko als Transitland für Migranten aus Zentralamerika. Hier unterstütze Adveniat bischöfliche Projekte, um den Flüchtlingen beizustehen. “Unser grosses Anliegen ist hier vor allem die Kindermigration”, unterstreicht Klaschka. Adveniat habe sogar dem mexikanischen sowie dem US-Präsidenten dazu angeschrieben.

Grosse Erwartungen an Papstbesuch

Papst Franziskus könne vor allem durch seine Präsenz und seine klaren Worte viel bewirken, ist Klaschka überzeugt. Der Besuch in Mexiko werde bestimmt die Freude der Mexikaner aufzeigen, aber auch auf die Probleme in dem Land hinweisen. Deshalb sei der Papstbesuch als Hoffnungszeichen für ein friedliches und solidarisches Mexiko zu werten.

Hintergrund

Die Mexiko-Reise von Papst Franziskus ist sein vierter Besuch auf dem amerikanischen Kontinent nach Brasilien (2013), Ecuador, Paraguay und Bolivien (2015) sowie Kuba und USA (2015). Sechs Grossstädte will der Pontifex im Rahmen seiner sechstägigen Visite besuchen, darunter die Hauptstadt Mexiko-Stadt, deren Vorstadt Ecatepec, die Städte Tuxtla Gutierrez und San Cristobal de Las Casas im südlich gelegenen Bundesstaat Chiapas, die Drogenkartell-Hochburg Morelia sowie die nördliche Grenzstadt Ciudad Juarez. Der Besuch steht unter dem Motto “Missionar der Barmherzigkeit und des Friedens”.

rv 10.01.2016 mg

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