Libanon/Schweiz
Libanon/Schweiz: Flüchtlinge brauchen nicht nur Gebet
Quelle
Libanon: Fides-Dienst
Kirche in Not: Libanon
Während in Westeuropa seit Wochen darüber diskutiert wird, ob und wie viele Flüchtlinge aus dem Nahen Osten aufgenommen werden sollen, steigt die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak im Libanon von Tag zu Tag. Eine ökumenische Delegation aus der Schweiz, an der auch Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz teilnehmen, ist diese Woche im Zedernland unterwegs, um Vertreter der Religionsgemeinschaften, aber auch Flüchtlinge zu treffen, wie der Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz, Erwin Tanner, im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. Er selber begleitet die Schweizer Gruppe im Libanon.
“Alle unsere Gesprächspartner hier im Libanon haben uns gesagt und wünschen, dass wir einerseits unsere Verbundenheit im Gebet zeigen. Aber das reicht nicht. Wir müssen auch konkret unsere Solidarität vor Ort zeigen und dann die Sorgen und Nöte, die die Menschen hier haben, nach Europa tragen. Wir müssen dies in der Schweiz verkünden; wir müssen uns für die Anliegen dieser Menschen einsetzen.”
Bis Freitag wird die gemischt katholisch-protestantische Delegation aus der Schweiz mit Vertretern der zahlreichen christlichen und nichtchristlichen Gemeinschaften zusammentreffen. Es stehen auch Besuche bei Projekten von Schweizer Hilfswerken für Flüchtlinge im Libanon auf dem Programm. Ein weiteres Ziel der Reise ist da Lancieren eines gemeinsamen Appells des Evangelischen Kirchenbundes und der Bischofskonferenz, die Bürgerkriege und Verfolgungen im Nahen Osten zu beenden und die Religionsfreiheit aller Gemeinschaften zu achten. Die Christen im Libanon hätten ihnen bisher einiges mit auf dem Weg gegeben, so Tanner:
“Zum Beispiel, dass die Finanzierung der radikalen Gruppen klar unterbunden werden muss. Auch soll diese Radikalisierung von Gemeinschaften aufhören, also die radikalen Lehren und Unterweisungen in muslimischen Gemeinschaften müssten gestoppt werden. Es ist ein Anliegen der Christen im Libanon, dass sie mit einer einheitlichen Stimme auftreten.”
Ohne Achtung der Religionsfreiheit seien dauerhafter Frieden und eine zukunftsfähige multikulturelle Gesellschaft nicht möglich, so der Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz.
“Wir müssen alles daran setzen, dass die Menschen nicht aus dieser Region fliehen, sondern dass sie hier bleiben können. Wir müssen auch darauf achten, dass die Flüchtlinge, die nach Europa kommen, nicht alle ‘fromme Lämmer’ sind, darunter sind auch Extremisten. Darauf müssen wir ein wachsames Auge haben. Das Zusammenleben mit Muslimen ist nicht selbstverständlich, sondern wir müssen daran arbeiten.”
rv 25.11.2015 mg
Deshalb unsere dringende Bitte an alle unsere treuen Leser, bieten Sie angesichts der dramatischen Entwicklung der Weltlage unbedingt wenigstens im persönlichen Umfeld möglichst viele Beter auf! Man muss kein Weltuntergangs-Prophet sein, um zu erkennen: “Die Lage ist todernst.”
Einmal ganz böse gesagt: Wenn das Geld, das in diese Reise gesteckt wurde, für die gezielte Hilfe eingesetzt worden wäre, hätte es vermutlich mehr gebracht. Neue Informationen hat sie nicht gebracht. Apelle aber haben wir bereits bis zum Überdruss gehört. Allgemein gehaltene Vorschläge und gute Ratschläge an alle anderen genauso. Was aber in unserem verweltlichten, und deshalb verpolitisierten Christentum hierzulande ganz massiv fehlt, ist eine echte Gebetshaltung, eine tiefe Gottzentriertheit, jenes Bewusstsein unserer Vorfahren, welche die Volksweisheit formuliert haben: „An Gottes Segen ist alles gelegen!“ Solange wir uns das nicht wieder in unsere Köpfe und Herzen einhämmern (und so auch in die Köpfe und Herzen der anderen), kann es nur noch schlimmer kommen. „Gott oder nichts“ Wir haben die Wahl.