14. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Markus 6,1b.2-6

‘Ein einfacher Zimmermann’
Hl. Antonius Maria Zacccaria: Tagesheiliger

In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn.
Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten:
Woher hat er das alles?
Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist!
Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!

Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon?
Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?

Und sie nahmen Anstoss an ihm und lehnten ihn ab.

Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.

Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Simeon der Neue Theologe  (um 949-1022), griechischer Mönch, Heiliger der Orthodoxen Kirchen
Katechesen, Nr. 29

Heute an Jesus Christus glauben

Viele sagen immer wieder: “Hätten wir zur Zeit der Apostel gelebt und wären wir gewürdigt worden, Christus zu sehen wie sie, dann wären wir genauso zu Heiligen geworden wie sie.”

Jene wissen nicht, dass Er derselbe ist, der spricht, heute wie gestern, im gesamten Universum… Die heutige Situation ist sicherlich nicht mehr dieselbe wie damals, doch es ist die Situation von heute, im Jetzt, die viel beglückender ist. Sie führt uns leichter zu einem viel tieferen Glauben und zu einer viel tieferen Überzeugung, als wenn wir Ihn mit dem Körper gesehen und gehört hätten.

Denn Er war wirklich ein Mensch, der auftrat, ein Mensch niedriger Stellung; doch jetzt ist er wahrer Gott, Er, der uns verkündet wurde. Damals traf er in leiblicher Gestalt Zöllner und Sünder und ass mit ihnen (vgl. Mt 9,11); jetzt jedoch sitzt er zur Rechten Gottes des Vaters (vgl. Mk 16,19), Er, der niemals von ihm getrennt war… Damals haben selbst die geringsten Menschen Ihn verachtet und gesagt: “Ist das nicht der Sohn der Maria und des Zimmermanns Joseph?” (vgl. Mk 6,3; Joh 6,42) Heute jedoch beten Ihn die Könige und Fürsten an als Sohn des wahren Gottes, als wahren Gott… Damals wurde er für einen vergänglichen und sterblichen Menschen gehalten unter vielen. Als unsichtbarer Gott jenseits aller Gestalt, ohne Veränderung und ohne Ende, hat er menschliche Gestalt angenommen und sich ganz als Mensch gezeigt, indem er nur als normaler Mensch auftrat. Er hat gegessen, getrunken, geschlafen, geschwitzt und sich ermüdet; er hat alles das getan, was die Menschen tun, ausgenommen die Sünde.

Es war eine grosse Sache, zu erkennen und zu glauben, dass ein Mensch Gott gleich war, der ja den Himmel gemacht hat, die Erde und alles, was sie umfassen… Doch jener, der heute jeden Tag hört, wie Jesus durch die Heiligen Evangelien den Willen Seines hochgelobten Vaters verkündet und der Ihm nicht mit Gottesfurcht und unter Zittern gehorcht, indem er Seine Gebote erfüllt, der hätte sich auch damals nicht darauf eingelassen, an Ihn zu glauben.

Lesungen

Buch Ezechiel 1,28b.2,1-5

In jenen Tagen als ich die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn sah, fiel ich nieder auf mein Gesicht. Und ich hörte, wie jemand redete.
Er sagte zu mir: Stell dich auf deine Füsse, Menschensohn; ich will mit dir reden.
Als er das zu mir sagte, kam der Geist in mich und stellte mich auf die Füsse. Und ich hörte den, der mit mir redete.

Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den abtrünnigen Söhnen Israels, die sich gegen mich aufgelehnt haben. Sie und ihre Väter sind immer wieder von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag.
Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr.
Ob sie dann hören oder nicht – denn sie sind ein widerspenstiges Volk -, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.

Psalm 123(122),1-2.3-4

Ich erhebe meine Augen zu dir,
der du hoch im Himmel thronst.
Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn,
wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin,
so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott,
bis er uns gnädig ist.

Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig!
Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,
übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott,
von der Verachtung der Stolzen.

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12,7-10

Brüder!

Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestossen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.
Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse.
Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.
Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel