Weltkrankheit Korruption

Der Skandal, in den der Weltfussballverband FIFA nun verwickelt ist, spielt wieder ein Wort in den Vordergrund, das auch Papst Franziskus immer häufiger in den Mund nimmt

Von Guido Horst

29. Mai 2015

Der Skandal, in den der Weltfussballverband FIFA nun verwickelt ist, spielt wieder ein Wort in den Vordergrund, das auch Papst Franziskus immer häufiger in den Mund nimmt: Korruption. In seiner Predigt im Pfingstgottesdienst hatte der Papst über die Gaben des Heiligen Geistes gesprochen. Keine Reaktion der Medien. Als er aber am Ende auf die Korruption zu reden kam – nur kurz, aber deutlich –, katapultierte er sich damit in die Fernsehnachrichten: Vom Heiligen Geist gestärkt, sagte Franziskus, “sind wir fähig, kompromisslos gegen die Sünde zu kämpfen, kompromisslos gegen die Korruption zu kämpfen, die sich von Tag zu Tag in der Welt immer mehr ausbreitet”. Korruption als Krebsgeschwür dieser Welt?

Drastische Worte hatte der Papst bei seinem Besuch in Neapel am zurückliegenden 21. März gefunden: Korruption sei die Versuchung, dem Traum vom “leichten Geld” nachzugeben, dass man “in die Kriminalität abgleitet, ins Verbrechen, die Ausbeutung der Personen. Wie viel Korruption gibt es auf der Welt! Ein hässliches Wort, wenn man es genau bedenkt: etwas Korruptes – Verdorbenes – ist etwas Schmutziges! Wenn wir einen verwesenden Tierkadaver finden, dessen Fleisch ‘verdorben‘ ist, dann ist das nicht nur ein hässlicher Anblick, es stinkt auch! Die Korruption stinkt! Die korrupte Gesellschaft stinkt! Ein Christ, der Korruption bei sich zulässt, stinkt!”

Ja, es stinkt in der Welt. Die FIFA führt es jetzt wieder vor. Korruption heisst Käuflichkeit. Es ist eine Krankheit der Diktatur des Relativismus, in der alles gleich gültig ist. Und wenn alles gleich gültig ist, dann tut man halt das, wofür es etwas Geld gibt, “leichtes Geld“, wie Franziskus sagt. Egal, ob gut oder schlecht, es ist ja alles relativ. Käuflichkeit ist auch die Grundvoraussetzung des “ideologischen Kolonialismus“, den Franziskus auf seiner Reise nach Sri Lanka und auf die Philippinen heftigst angeklagt hat. Internationale Institutionen, die sich in fremde Kulturen hineinmanipulieren. Dem Online-Dienst “National Catholic Register” ist ein Hintergrundbericht zu verdanken, der darstellt, wie die US-amerikanische “Atlantic Philanthropics”-Stiftung des Multi-Milliardärs Chuck Feeney, der sein Vermögen mit “Duty free“-Shops in Flughäfen verdient hat, siebzehn Millionen US-Dollar in kleine irische Nichtregierungs-Organisationen gepumpt hat, die daraufhin zu der potenten Schwulen-Lobby anwachsen konnten, die bei dem jüngsten Referendum auf der grünen Insel die Einführung der Homo-“Ehe” erzwungen hat. Auch andere “ausländische Mächte“ haben laut “National Catholic Register“ den irischen Lobbys, die homo-, trans- und sonst wie-sexuelle Freizügigkeiten fördern, also der Gender-Bewegung, Geld zukommen lassen, so die Ford-Foundation, die Europäische Kommission oder das Königreich der Niederlande. Aber niemand zahlte so viel wie die Stiftung des Amerikaners Feeney.

Auch das ist eine Form von ausgenutzter Käuflichkeit, von Korruption. Sepp Blatter ist das eine. Aber die harten Worte von Franziskus weisen auf die globale Dimension hin, die diese Weltkrankheit heute hat. Auch das könnte ein Thema für die kommende Familien-Synode sein.

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