“Wo ist die Reaktion der Welt?”
Jesuit aus Homs macht auf die weiterhin schlechte Lage in Syrien aufmerksam
Quelle
Nach einem blutigen Terroranschlag in Homs hat der syrische Jesuit Ziad Hilal beklagt, dass überwiegend junge Menschen dem Attentat zum Opfer gefallen sind.
“Die meisten waren Studenten der Universität, junge Leute, die noch nicht aus Homs weggegangen sind. Welche Botschaft sendet dieser Anschlag jetzt aus? Ich glaube, genau sie sollten getroffen werden”, sagte Pater Ziad gegenüber Kirche in Not.
In der vergangenen Woche war in einer belebten Strasse im Zentrum der Stadt eine Autobombe explodiert. Nach Auskunft von Pater Ziad kamen dabei 15 Menschen ums Leben. Über 50 Personen wurden teilweise schwer verletzt. Sowohl unter den Toten wie den Verletzten waren auch Christen.
“Der Anschlag fand ganz in der Nähe unserer Kirche und unseres Hilfszentrums statt. Wir wissen nicht, wer dahinter steckt. Aber es ist eine Tragödie. Die Bilder vom Anschlag sind furchtbar. Wir besuchen die Familien der Opfer und versuchen sie zu trösten. Aber was kann man in einer solchen Situation sagen? Wir sind ja alle selbst tieftraurig und betroffen.”
Pater Ziad hat zum Gebet für das vom Krieg geschundene Land aufgerufen. “Ich bitte alle Menschen, besonders die Wohltäter von Kirche in Not, für Syrien zu beten, besonders für die Opfer dieses dramatischen Anschlags und ihre Familien.”
Pater Ziad zeigte sich betroffen angesichts der ausbleibenden Reaktion seitens der Weltgemeinschaft. “Wo ist die Reaktion der Welt? Nach den Anschlägen in Paris schaute alles nach Frankreich. Und hier? Mir ist nicht bekannt, dass sich irgendjemand geäussert hat. Niemand rührt sich. Nur Schweigen. Syrien und die täglichen Leiden seines Volkes sind vergessen.”
Homs ist die drittgrösste Stadt Syriens. Der strategisch wichtige Ort war jahrelang zwischen Regierung und Opposition umkämpft. Seit vergangenem Jahr ist Homs wieder unter Kontrolle der syrischen Regierung, wird aber immer wieder von Anschlägen erschüttert. Zuletzt kamen im Oktober 2014 über 50 Menschen bei einem Doppelanschlag ums Leben.
Aufgrund der Kampfhandlungen der vergangenen Jahre hat ein Grossteil der Einwohner der Stadt seine Häuser verlassen müssen, darunter über 80 000 Christen. Schätzungen zufolge sind seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs über 200 000 Menschen getötet worden.
Kirche in Not unterstützt Pater Ziad bei seiner humanitären Arbeit für die notleidenden Menschen in Homs und Umgebung seit Jahren.
Durch die von Pater Ziad betreuten Einrichtungen werden Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Kleidung an tausende Personen unabhängig von ihrer Religion oder politischen Einstellung ausgegeben.
Helfen Sie den Christen in Syrien mit Ihrer Spende
Kirche in Not hat Erzbischof Arbach Hilfe für seine humanitäre und religiöse Arbeit zugesagt. Spenden können Sie dafür einfach und sicher online oder an:
Empfänger: Kirche in Not
LIGA Bank München
IBAN: DE63750903000002152002
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Syrien
Beten Sie für die Christen in Syrien
Zünden Sie in der “Virtuellen Kapelle” eine Kerze an
Informieren Sie sich weiter
Weitere Internetartikel zu Syrien
Unsere Radio- und Fernsehsendungen zu Syrien
Schreibe einen Kommentar