Verfolgte Christen in Nigeria

Msgr. Obiora Ike aus Nigeria ist Hauptzelebrant in der Jesuitenkirche Luzern am Sonntag, 18.01.2015, um 10.00 Uhr

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Im Anschluss daran gibt es einen Vortrag über Nigeria. Es wird der Gedenkgottesdienst für den 2003 verstorbenen Gründer des Hilfswerks Kirche in Not, Pater Werenfried van Straaten, gehalten. Er hat das Hilfswerk 1947 gegründet. Im Gottesdienst wird der Christen in Nigeria gedacht. Der Jodlerklub Schratte Hilfernthal sorgt für die musikalische Gestaltung.
Termine von Msgr, Obiora Ike in der Schweiz
Video zu Nigeria 

Pater Werenfried gilt als einer der “grössten Bettler des 20. Jahrhunderts”. Als junger Pater rief er Ende 1947 in einem Zeitungsartikel in Belgien zur Hilfe für die im Elend lebenden Deutschen auf.

Trotz des teils grossen Unverständnisses über seinen Hilfs-Appell für den ehemaligen Kriegsgegner, erwies sich seine Aktion als Erfolg. Damit beginnt die Geschichte von Kirche in Not. Der Aufruf zur Versöhnung und Solidarität im Namen des Evangeliums bilden bis heute die Grundwerte des Hilfswerks. Heute betreibt Kirche in Not Büros in 21 Ländern und unterstützt mehr als 5000 Projekte in über 140 Staaten und wird von der Schweizer Bischofskonferenz für Spenden empfohlen.

Msgr. Obiora Ike – “Die Welt darf das Schicksal der Christen in Nigeria nicht ignorieren”

Der aus Nigeria stammende Msgr. Obiora Ike setzt sich vehement für die verfolgten Christinnen und Christen in seinem Land ein. Tausende von Opfern unter Christen und Muslimen gehen in Nigeria auf das Konto der radikalislamischen Gruppierung Boko Haram, die seit vielen Jahren Angst und Schrecken verbreitet. Die Gewalt gegen Christen betrifft vor allem den Norden des afrikanischen Staates. Dort leben mehrheitlich Muslime. Die Christen bilden im Norden eine Minderheit. Der Norden des Landes ist arm, trocken, sittenstreng und voller Vorbehalte gegen das Moderne. Der Süden dagegen boomt. Investitionen in die Infrastruktur und die Telekommunikation und ein robuster Privatkonsum treiben den Aufschwung an.

Boko Haram passt diese Entwicklung im Süden nicht und strebt eine Herrschaft ähnlich des Islamischen Staates im Irak und in Syrien an. Die radikale Gruppe verfolgt alle, die einen säkularen Staat und ein gleichwertiges Nebeneinander der Religionen unterstützen. Durch die grassierende Korruption bei den Ordnungshütern und in der Politik gelingt es der Polizei und dem Militär nicht, die Terroristen wirksam zu bekämpfen. Der Staat hat im Norden die Kontrolle über 20 Distrikthauptorte verloren. Zehntausende Flüchtlinge sind auf der Flucht.

Die Situation in Nigeria ist dramatisch – insbesondere für die Christen. Msgr. Obiora Ike, Priester und Menschenrechtler, kämpft seit vielen Jahren für die verfolgten Christen in seinem Land.

Kirche bringt Hoffnung

Am Gedenkgottesdienst vom 18.01.2018 wird das Opfer für die Christen in Nigeria aufgenommen. Damit werden die Projekte in Nigeria finanziert. Die Kirche Nigerias ist vor allem im Norden auf Unterstützung angewiesen. Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas leben rund 21 Millionen Christen – die Mehrheit im Süden. Wenn ein Exodus der Christen aus dem Norden verhindert werden will, bedarf es ihrer Unterstützung.

In seiner Predigt wird Msgr. Ike auf die Lage in Nigeria eingehen. Nigeria ist ein Land, in dem es Tausende von Berufungen gibt. Die Kirche setzt sich für ein friedliches Nebeneinander ein und fordert die Einhaltung der Religionsfreiheit. Viele Schulen und Krankenstationen werden von der Kirche betrieben, wodurch sie einen grossen Rückhalt in der Bevölkerung geniesst. Obiora Ike freut sich über den starken Glauben der Menschen in seinem Land. Gleichzeitig bittet er aber auch die Menschen weltweit, die Christen im Norden Nigerias nicht zu vergessen: “Die Welt darf das Schicksal der Christen in Nigeria nicht ignorieren. Was dort heute passiert, kann morgen auch anderswo eintreten. Wir müssen zusammenstehen und gemeinsam Lösungen finden.” Ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen ist für ihn zentral, um eine weitere Radikalisierung im Norden Nigerias zu verhindern. Nur ein Zusammenleben verschiedenster Religionsgemeinschaften fördert den gegenseitigen Respekt und schafft Frieden, was den Kern der Botschaft des Gründers von Kirche in Not, Pater Werenfried van Straaten, trifft.

Das Hilfswerk Kirche in Not stellt für Projekte in Nigeria jährlich rund CHF 1 Million zur Verfügung.

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