Papstmesse: Mit der Weisheit der Kinder

Mit einer Messfeier an diesem Sonntagnachmittag (Ortszeit) beendete Papst Franziskus seine zweite Asienreise

Quelle
Reiseplan des Papstes

Die Polizei spricht davon, dass bis zu sechs Millionen Menschen gekommen sind, um mit dem Papst die Messe zu feiern. Wieder kam das Wetter dazwischen, wegen erwarteter Regenfälle war der Beginn der Messe um eine halbe Stunde vorverlegt worden.

Auf den Philippinen wird dieser Sonntag als der “Jesuskind-Sonntag” gefeiert, was Papst Franziskus auch in seiner Predigt aufgriff: “In diesen Tagen während meines ganzen Besuches habe ich euch das Lied singen hören: “Wir alle sind Kinder Gottes”. Das ist es, was das Jesuskind uns sagt. Es erinnert uns an unsere eigentliche Identität. Wir alle sind Kinder Gottes, Mitglieder der göttlichen Familie. Heute hat der heilige Paulus uns verkündet, dass wir in Christus Gottes Adoptivkinder geworden sind, Brüder und Schwestern in Christus. Das ist es, was wir sind. Das ist unsere Identität. Einen wunderschönen Ausdruck davon haben wir gesehen, als die Philippinen sich um unsere vom Taifun betroffenen Brüder und Schwestern geschart haben.”

Berufen seien die Christen dazu, Zeugen der Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes zu sein, so der Papst. Die Philippinen als das “führende katholische Land in Asien” hätten hier eine besondere Berufung: “hervorragende Missionare des Glaubens in Asien zu sein”. Gott habe uns seine Schöpfung als wunderschönen Garten geschenkt, fuhr der Papst fort, aber die Sünde habe ihn entstellt. Der Mensch hat “auch die Einheit und Schönheit unserer Menschheitsfamilie zerstört und Gesellschaftsstrukturen geschaffen, die Armut, Unwissenheit und Korruption fortbestehen lassen. Manchmal, wenn wir überall um uns Mühen, Schwierigkeiten und Unrecht sehen, sind wir versucht aufzugeben.“

Die Versuchung sei, zu glauben, dass die Verheissungen des Evangeliums nicht gelten würden und dass sie unrealistisch seien. Das sei aber eine Versuchung, die der Teufel brächte, es sei eine Lüge und der Teufel der Vater der Lügen.

“Oft verbirgt er seine Fallen hinter dem Anschein der Kultiviertheit, hinter der Verlockung, “modern“ und “wie alle anderen“ zu sein. Er lenkt uns ab mit dem Köder kurzlebiger Vergnügen, oberflächlichen Zeitvertreibs. Und so vergeuden wir unsere gottgegebenen Geschenke, indem wir uns mit Schnickschnack beschäftigen; wir verschwenden unser Geld für Spiel und Getränke und drehen uns um uns selbst. Wir vergessen, auf die Dinge ausgerichtet zu bleiben, auf die es wirklich ankommt. Wir vergessen, im Innersten Kinder Gottes zu bleiben. Denn Kinder haben, wie der Herr uns sagt, ihre eigene Weisheit, die nicht die Weisheit der Welt ist.”

Diese Weisheit spräche Christen zutiefst an und erinnere an die eigene Identität. Diese Identität gelte es zu schützen und der erste Schutzraum dafür sei die Familie. Papst Franziskus beklagte auch hier die Versuche der Welt, diese Schutzräume zu zerstören: “Leider muss die Familie in unseren Tagen allzu oft gegen heimtückische Angriffe und Programme verteidigt werden, die im Gegensatz zu all dem stehen, was uns wahr und heilig ist, zum Schönsten und Edelsten in unserer Kultur.“

Genauso wie die Familie müssten Kinder und Jugendliche geschützt werden, fügte der Papst an. Jedes Kind müsse als Geschenk angenommen werden, man dürfe nicht zulassen, dass ihnen Hoffnung geraubt wird und sie gezwungen seien, auf der Strasse zu leben.

Erneut griff Papst Franziskus den Jesuskind-Sonntag auf: Gott selbst sei als schutzbedürftiges Kind zur Welt gekommen, so habe er Güte, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in die Welt bringen wollen. “Gottes Sohn widersetzte sich der Unehrlichkeit und der Korruption, welche die Erbschaft der Sünde sind und besiegte sie durch die Kraft des Kreuzes. Jetzt, am Ende meines Besuches auf den Philippinen, empfehle ich euch ihm, Jesus an, der als ein Kind in unsere Mitte kam. Möge er all die geliebten Menschen dieses Landes befähigen zusammenzuarbeiten, indem sie beim Aufbau einer Welt der Gerechtigkeit, der Rechtschaffenheit und des Friedens einander beschützen – angefangen bei euren Familien und Gemeinschaften.”

Papst Franziskus schloss seine Predigt mit dem Wunsch nach dem Segen Gottes für das Land ab, die Christen aber mögen in Asien und in der Welt Zeugen und Missionare der Freude des Evangeliums sein.

rv 18.01.2015 ord

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