‘Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen’

Irakischer Flüchtling über IS: “Das war wie ein Blitzschlag”

Schutzmantelmadonna 1626

Quelle 
Deutsche Bischofskonferenz

Am 26. Dezember begehen die Katholiken in Deutschland den “Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen”, der seit 2012 jedes Jahr am zweiten Weihnachtstag in den Gemeinden stattfindet. Der Festtag des heiligen Stephanus ist damit zum jährlich wiederkehrenden überdiözesanen Gebetstag geworden. Anlässlich des Gebetstages stellt Radio Vatikan die Geschichte von Mohammad aus Ninawa im Nordwesten des Irak vor. Radio Vatikan traf den 23-Jährigen im Kontext der Papstreise in die Türkei.

Mohammad musste wegen Drohungen der Extremisten fliehen, denen seine Arbeit nicht gefiel – der Christ arbeitete als Kameramann und Designer: “Das war wie ein Blitzschlag. Wenn ich daran denke, ist das sehr schwer. So was war uns wirklich völlig fremd! Sie haben mich angerufen und gesagt: ‘Wir kennen dich, wir kennen deine Familie und du musst das Land verlassen’. Was habe ich denn falsch gemacht? Und sie sagten: ‘Deine Arbeit ist verboten’. Sie nennen das ‘harām‘ auf Arabisch, ‘verboten’. Ich bin jung und habe meine Träume, viele Pläne für die Zukunft, habe aber keine Basis für meine Zukunft.”

Seine Eltern seien vor dem Islamischen Staat in die Nähe von Mossul geflohen, erzählt der junge Mann. Mohammed arbeitet derzeit in der Don Bosco-Schule der Salesianer in Istanbul als Englischlehrer. Schliesslich könnten die Flüchtlinge gute Sprachkenntnisse für ihr “neues Leben” gut gebrauchen, sagt er. Mit der Ungewissheit zu leben, ob dem Asylantrag stattgegeben wird oder nicht, sei zermürbend – für seine Schüler wie für ihn selbst: “Es ist hart. Wir warten auf etwas, was wir nicht kennen, eine ungewissen Zukunft – es ist ‘ja’ oder ‘nein’. Mein Asylantrag wurde schon einmal abgelehnt, für Australien habe ich jetzt noch zwei Versuche. Als junger Mann möchte ich meine Träume und Hoffnungen verwirklichen, irgendwann…”.

rv 25.12.2014 pr

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