Religionsphilosoph Eugen Biser gestorben
International angesehener Religionsphilosoph und katholischer Theologe
Eugen Biser, international angesehener Religionsphilosoph und katholischer Theologe, ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
München, kath.net/KNA, 25. März 2014
Eugen Biser, international angesehener Religionsphilosoph und katholischer Theologe, ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Das teilte die Eugen-Biser-Stiftung am Dienstag in München mit. Der gebürtige Badener zählte zu den grossen alten Männern der katholischen Theologie in Deutschland.
Biser war von 1974 bis 1986 Inhaber des Romano-Guardini-Lehrstuhls für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Universität München. 1987 gründete er an der Hochschule das Seniorenstudium und hielt noch bis 2007 regelmässig Vorlesungen. Ende 2002 wurde die Eugen-Biser-Stiftung mit dem Zweck gegründet, sein Werk fortzuführen. Einer ihrer Schwerpunkte ist der Dialog zwischen christlichen und islamischen Theologen. Unter www.eugen-biser-stiftung.de findet sich auch die gesamte Bibliografie des Theologen. Diese umfasst neben 150 Büchern noch weitere 1.400 Titel.
Biser musste sein in Freiburg begonnenes Studium im Zweiten Weltkrieg unterbrechen. Vom Russland-Feldzug kehrte er schwer verwundet zurück und arbeitete zunächst in der Seelsorge und als Religionslehrer. Seine Habilitation schrieb er nachts. Von 1965 bis 1969 war er Professor für Fundamentaltheologie in Passau. Über mehrere Zwischenstationen führte ihn sein Weg nach München.
Der Guardini-Preisträger plädierte stets dafür, das Christentum als “therapeutische Religion” gegen die verbreitete Resignation wiederzuentdecken. Er entwickelte ein theologisches Konzept, das sich von der Mitte des Glaubens her, der Person Jesu Christi, in dialogischen Bezug setzt zum suchenden und angefochtenen Menschen dieser Zeit. Für sein Werk erhielt Biser viele Auszeichnungen, darunter den höchsten Orden des Freistaats Bayern.
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