Das ewige Leben und der Glaube an die Auferstehung

Franziskus: Das ewige Leben ist keine einfache Verschönerung des aktuellen

Quelle
KathTube

Es übersteigt unsere Vorstellungskraft, da Gott uns ständig mit seiner Liebe und mit seiner Barmherzigkeit erstaunt. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 10. November 2013

In seiner Ansprache zum Angelus ging Papst Franziskus vom Evangelium des 32. Sonntags im Jahreskreis (Lk 20,27-38) zur Frage nach der Auferstehung der Toten aus. Einige Sadduzäer hätten sich an Jesus mit diesem Thema gewandt, um ihn ich Schwierigkeiten zu bringen und den Glauben an die Auferstehung der Toten ins Lächerliche zu ziehen. Eine Frau hätte einst sieben Ehemänner gehabt, die nacheinander verstorben seien. So fragten sie Jesus: “Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt” (V. 33).

Als erstes antworte Jesus, dass das Leben nach dem Tod nicht denselben Grössen wie das irdische gehorche. Das ewige Leben sei ein anderes Leben, in einer anderen Dimension, wo es unter anderem keine Ehe mehr geben werde, die an unser Dasein auf dieser Welt gebunden sei: “Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind” (V. 36).

Dann aber gehe Jesus sozusagen zum Gegenangriff über, indem er die Heilige Schrift mit einer Einfachheit und Originalität zitiere, die uns voll Bewunderung für den Meister, “den einzigen Meister”, liessen. Den Beweis für die Auferstehung finde Jesus in der Episode von Mose und dem brennenden Dornbusch. Der Name Gottes sei an die Namen der Menschen gebunden, an die er sich binde, und dieses Band sei stärker als der Tod: “Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig” (V. 38).

Das entscheidende und grundlegende Band sei dann das Band mit Jesus: “Er selbst ist der Bund, er selbst ist das Leben und die Auferstehung, da er mit seiner gekreuzigten Liebe den Tod besiegt hat“. In Jesus schenke uns Gott das ewige Leben, und alle “haben dank seiner die Hoffnung auf ein noch wahreres Leben als dieses“. Das Leben Gottes “ist keine einfache Verschönerung des aktuellen: es übersteigt unsere Vorstellungskraft, da Gott uns ständig mit seiner Liebe und mit seiner Barmherzigkeit erstaunt“.

Nicht dieses Leben sei es, das der Bezugspunkt für die Ewigkeit sei, sondern vielmehr erleuchte die Ewigkeit und gebe dem irdischen Leben eines jeden von uns Hoffnung. Blicke man allein mit menschlichen Augen, so würde man dazu geführt zu sagen, dass der Weg des Menschen vom Leben zum Tod gehe. Jesus kehre diese Perspektive um. Der Tod sei so hinter uns, nicht vor uns. Vor uns “steht der Gott der Lebendigen, die endgültige Niederlage der Sünde und des Todes der Beginn einer neuen Zeit der Freude und des Lichts ohne Ende“:

Bereits auf dieser Erde “begegnen wir seiner Liebe im Gebet, in den Sakramenten, in der Brüderlichkeit”. So könnten wir etwas von unserem auferstandenen Leben im Vorhinein verkosten. Die Erfahrung, die wir von seiner Liebe und Treue machten, “entflammt wie ein Feuer in unserem Herzen und nährt unseren Glauben an die Auferstehung. Wenn Gott nämlich treu ist und liebt, kann das nicht auf begrenzte Zeit sein: die Treue ist ewig, die Liebe ist ewig, das kann sich nicht ändern”.

Nach dem Angelus gedachte der Papst der Bevölkerung der Philippinen. Sie wurde von einem der stärksten Taifune der Geschichte geschlagen, der mehr als 10.000 Tote gefordert und immensen Schaden angerichtet hatte. Wahrscheinlich mehr als neun Millionen Menschen brauchen nach dem Wüten des Sturmes dringend Hilfe. Der Papst betete für die betroffenen Menschen zunächst in Stille zusammen mit den Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz und schloss mit einem “Ave Maria”.

Franziskus erinnerte auch an den 75. Jahrestag der Reichskristallnacht (9.-10. November 1938): “Erneuern wir unsere Nähe und Solidarität mit dem jüdischen Volk, unseren älteren Brüdern. Und beten wir zu Gott, damit das Gedenken an die Vergangenheit, das Gedenken an die vergangenen Sünden, uns helfe, immer wachsam gegenüber jeder Form des Hasses und der Intoleranz zu sein“.

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