Merkel kam mit Gesamtausgabe von Hölderlin zum Papst

Franziskus hatte in früheren Interviews den Tübinger Denker und Literaten als einen seiner Lieblingsdichter bezeichnet

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Protestantin im Vatikan – Merkel trifft Franziskus

Rom, kath.net/ KAP, 18. Mai 2013

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Samstag von Papst Franziskus zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen worden. Die Unterredung in der päpstlichen Privatbibliothek im Apostolischen Palast dauerte mit 50 Minuten deutlich länger als bei Treffen mit Spitzenpolitiken üblich. Das Gespräch wurde von einem Dolmetscher übersetzt. Im Mittelpunkt standen dem Vernehmen nach der europäische Einigungsprozess sowie soziale Fragen von Entwicklung, Frieden und Gerechtigkeit.

Als Geschenk brachte Merkel dem Papst eine Gesamtausgabe von Friedrich Hölderlin (1770-1843) von 1905 in Leder und Goldschnitt sowie eine Gesamtausgabe des Dirigenten und Komponisten Wilhelm Furtwängler in 107 CDs mit.

Franziskus hatte in früheren Interviews den Tübinger Denker und Literaten Hölderlin als einen seiner Lieblingsdichter bezeichnet und bei einer seiner ersten Audienzen auf Deutsch aus einem Werk von ihm zitiert (“Es ist ruhig das Alter und fromm.”). Ebenso hatte er in früheren Gesprächen zu erkennen gegeben, dass er die Aufführungen von Furtwängler schätze.

Es war die zweite Begegnung der deutschen Kanzlerin mit Franziskus. Sie hatte bereits am 19. März in Rom an der Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes teilgenommen und ihm anschliessend persönlich gratuliert.

Am Samstagnachmittag wollte Franziskus vor 100.000 Mitgliedern der Neuen Geistlichen Bewegungen (“Movimenti”) auf dem Petersplatz eine Ansprache halten. An dem Movimenti-Pfingsttreffen nehmen Vertreter von 150 Gemeinschaften teil, darunter die Neokatechumenalen, die Schönstatt-Bewegung, die Gemeinschaft Sant’Egidio oder das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken. Das Treffen findet im Rahmen des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen “Jahr des Glaubens” statt, das noch bis zum 24. November geht.

Zu den Teilnehmern des zweitägigen Treffens gehört auch der pakistanische Politiker Paul Bhatti, der Bruder des 2011 ermordeten pakistanischen Ministers für Minderheiten Shahbaz Bhatti. Er wandte sich mit einem Grusswort an die Veranstaltung der geistlichen Gemeinschaften wenden. Koordiniert wird das Treffen vom Päpstlichen Rat zur Neuevangelisierung.

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