Moskauer Patriarch würdigt Benedikt XVI.
Russisch-orthodoxer Patriarch Kyrill I.
In einer Zeit des “moralischen Relativismus” habe Benedikt XVI. seine Stimme “mutig zum Schutz der Ideale des Evangeliums” erhoben.
Moskau, kath.net/KNA, 3. März 2013
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat dem zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. (2005-2013) für dessen Förderung der katholisch-orthodoxen Beziehungen gedankt. Während der Amtszeit Benedikt XVI. habe das Verhältnis zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche einen “positiven Impuls” erhalten, heisst es in einem am Wochenende in Moskau veröffentlichten Schreiben des Oberhaupts der russisch-orthodoxen Kirche an den ehemaligen Papst. Kyrill I. drückte zugleich die Hoffnung aus, dass sich auch unter dem Nachfolger von Benedikt XVI. die “guten und vertrauensvollen Beziehungen zwischen Orthodoxen und Katholiken weiterentwickeln”.
“Uns war Ihre konsequente Haltung, die durch Kompromisslosigkeit in Fragen des Glaubens und unnachgiebige Befolgung der lebendigen kirchlichen Tradition gekennzeichnet war, immer nah”, so der Patriarch. In einer Zeit des “moralischen Relativismus” habe Benedikt XVI. seine Stimme “mutig zum Schutz der Ideale des Evangeliums” erhoben. Kyrill I. übermittelte dem einstigen Oberhaupt der katholischen Kirche zudem sein Gefühl der brüderlichen, christlichen Liebe und des Respekts. In guter Erinnerung habe er die Begegnung anlässlich der Wahl Benedikt XVI. zum Papst 2005 in Rom. Damals war Kyrill noch Aussenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche und nicht Patriarch.
Während des Pontifikats von Benedikt XVI. hatten sich die Beziehungen zwischen der katholischen und der grössten orthodoxen Nationalkirche deutlich verbessert. Wegen Vorbehalten des orthodoxen Patriarchats kam es jedoch nicht zu einem Treffen der Oberhäupter beider Kirchen. Grund hierfür ist vor allem ein bisher ungelöster Streit über Sakralbauten in der Westukraine.
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