Lage der Christen in Syrien wird immer verzweifelter
Aufruf zum Gebet wegen Gewalt, Entführungen, Nahrungs- und Brennstoffmangel
In Syrien wird die Lage der christlichen Minderheit immer verzweifelter. Die Christen befinden sich zwischen den Fronten des Bürgerkriegs; sie selbst, ihre Häuser und Kirchen werden immer häufiger zu Zielen gewaltsamer Übergriffe. Hinzu kommen Inflation, Armut, Mangel an Lebensmitteln und Brennstoffen sowie Entführungen. Das berichtet das christliche Hilfswerk Barnabas Fund (Pewsey/Südwestengland), das Kontakt zu den christlichen Gemeinden hält.
Als ein Beispiel führt es die Millionenstadt Homs an, in der einst etwa 50.000 bis 60.000 Christen lebten. Die meisten seien geflohen. Doch in der Altstadt würden etwa 80 Personen von salafistischen Aufständischen als Geiseln und “menschliche Schutzschilde” gegen Angriffe der Regierungstruppen festgehalten. Trotz der massenhaften Flucht ins Ausland plädierten Kirchenführer dafür, im Lande zu bleiben, weil das ihr von Gott angewiesener Platz sei.
Barnabas Fund ruft zu Gebeten für die syrischen Christen in der kritischen Phase des Bürgerkriegs auf, der nach Schätzungen schon mehr als 47.000 Todesopfer gefordert hat. Die Zahl der Flüchtlinge wird auf mindestens 700.000 geschätzt.
Alawiten und Christen fürchten Verfolgung
Vornehmlich sunnitische Rebellen wollen das seit 1963 herrschende sozialistische Regime von Staatschef Baschar al-Assad beenden. Er gehört zur alawitischen Religionsgemeinschaft, die sich von den Schiiten abgespaltet hat. Alawiten und Christen fürchten Verfolgung, wenn Assad gestürzt wird.
Von den 21 Millionen Einwohnern sind 90 Prozent Muslime und 6,3 Prozent Christen; davon sind jeweils drei Prozent Katholiken und Orthodoxe plus kleine Gruppen von Protestanten. Die übrige Bevölkerung besteht aus Nichtreligiösen oder Anhängern anderer Religionen.
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