Donnerstag der 1. Woche im Jahreskreis

Evangelium nach Markus 1,40-45

Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, daß ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so daß sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Sel. Johannes Paul II., Papst, Homilie vor Jugendlichen

“Jesus streckte die Hand aus und berührte sie”

Die liebevolle Geste Jesu, wenn er zu den Leprakranken geht und sie tröstet und heilt, findet in seiner Passion ihren vollen, geheimnisvollen Ausdruck. Jesus, gemartert und von Blutschweiss, Geisselung, Dornenkrönung und Kreuzigung entstellt, verlassen von der Bevölkerung, die nicht mehr an seine Wohltaten denkt, identifiziert sich in seiner Passion mit den Leprakranken; er wird zu ihrem Abbild und Symbol, wie der Prophet Jesaja bei der Betrachtung des Geheimnisses des Gottesknechtes intuitiv erkannte: “Er hatte keine schöne und edle Gestalt. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, wie ein Mensch, vor dem man das Gesicht verhüllt… Wir meinten, er sei vom Unheil getroffen, von Gott gebeugt und geschlagen” (Jes  53,2-4). Aber genau aus den Wunden des geschundenen Leibes Jesu und aus der Kraft seiner Auferstehung strömen Leben und Hoffnung für alle Menschen, die von Schmerzen und Krankheit heimgesucht werden.

Die Kirche war immer ihrer Mission treu, das Wort Gottes zu verkünden und gleichzeitig den einfachen, kleinen Leuten gegenüber solidarisch konkrete Hilfe zu leisten. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs eine völlig neue, aussergewöhnliche Hingabe heran und zwar an die, welche, menschlich gesehen, mit den widerwärtigsten Krankheiten behaftet waren. Aus der Geschichte wird klar ersichtlich, dass die Christen die ersten waren, die sich mit dem Problem der Leprakranken befasst haben. Das Beispiel Christi hatte Schule gemacht, sein Leben war reich an Gesten der Solidarität, der Hingabe, der Grosszügigkeit und uneigennützigen Liebe.

Lesungen

Brief an die Hebräer 3,7-14

Darum beherzigt, was der Heilige Geist sagt: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht wie beim Aufruhr, wie in der Wüste am Tag der Versuchung. Dort haben eure Väter mich versucht, sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch meine Taten gesehen, vierzig Jahre lang. Darum war mir diese Generation zuwider, und ich sagte: Immer geht ihr Herz in die Irre. Sie erkannten meine Wege nicht. Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht in das Land meiner Ruhe kommen. Gebt acht, Brüder, dass keiner von euch ein böses, ungläubiges Herz hat, dass keiner vom lebendigen Gott abfällt, sondern ermahnt einander jeden Tag, solange es noch heisst: Heute, damit niemand von euch durch den Betrug der Sünde verhärtet wird; denn an Christus haben wir nur Anteil, wenn wir bis zum Ende an der Zuversicht festhalten, die wir am Anfang hatten.

Psalm 95(94),6-7.8-9.10-11

Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer! Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt. Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören!

“Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba, wie in der Wüste am Tag von Massa! Dort haben eure Väter mich versucht, sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen. Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider, und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; denn meine Wege kennen sie nicht. Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.”

Tagesheiliger: Hl. Antonius der “Grosse”, Einsiedler und Mönchsvater
Die Versuchung von Massa und Meriba
40 tägiger Weg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel