Keine Hartherzigkeit der Kirche

Weihbischof Eleganti: Wie kein anderes Sakrament ist Ehe biblisch begründet

Zürich, 28.3.12 (Kipa)

“Wir müssen in der Pastoral Wege finden, um noch viel mehr dafür zu tun, dass Ehe auch gelingen kann”, schreibt der Churer Weihbischof Marian Eleganti in der aktuellen Ausgabe der Schweizerischen Kirchenzeitung. Die Pfarreien sollten Orte sein, die die Ehen als Kirchen im Kleinen stützen und fördern. Wie kein anderes Sakrament sei gerade die Ehe biblisch begründet.

Im Alten wie im Neuen Testament werde das Bild der Ehe herangezogen, um das besondere Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk, zwischen Christus und seiner Kirche herauszustellen, schreibt Eleganti. “Jesus wollte mit seinem Scheidungsverbot die ursprüngliche, durch die Sünde verletzte Schöpfungsordnung wiederherstellen, so dass Mann und Frau in ihrer gegenseitigen Verwiesenheit und Zugewandtheit Abbild Gottes sind und als Ehepaar Partner Gottes, in deren Bund Er als Dritter eingeht und von innen ihren Bund mitträgt.”

Widerspruch zum Willen Gottes

Die Nichtzulassung wiederverheirateter Geschiedener zur heiligen Kommunion “beschäftigt uns” schon lange und die damit verbundene Sorge um die wiederverheirateten Geschiedenen, die in einer zweiten, nichtsakramentalen Beziehung leben, “bedrückt uns”, schreibt der Weihbischof in der Kirchenzeitung.

Pfarreien sollten Orte sein, die die Ehen als Kirche im Kleinen stützen und fördern. Die Pastoral müsse Wege finden, noch mehr dafür zu tun, dass Ehe auch gelingen könne. Denn eine sakramental geschlossene Ehe sei eine Wirklichkeit vor Gott. Jesus habe in der Scheidung einen Widerspruch zum ursprünglichen Willen Gottes über die Ehe, so Eleganti.

Er habe die Ehescheidung eindeutig abgelehnt und sie menschlicher Hartherzigkeit zugeschrieben. “Weil ihr so hartherzig seid, hat euch Moses diese Möglichkeit gegeben”. So habe auch Jesus die Möglichkeit, im jüdischen Gesetz einen Scheidungsbrief auszustellen, nicht als einen Akt der Barmherzigkeit angesehen oder des “Verständnisses für die Tragik gescheiterter Liebesbeziehungen, sondern eine durch die Hartherzigkeit der Scheidungswilligen erzwungene Nachgiebigkeit des Gesetzes, die dem Willen Gottes widerspricht”. Es sei nicht richtig, in der Erlaubnis zur Scheidung einfach einen Akt der Barmherzigkeit zu sehen.

Am Evangelium könne sich der Mensch orientieren. Scheidung und Wiederverheiratung stellten einen Widerspruch dar. Dies sei auch der Grund, weshalb die “Kirche nicht einfach aus Barmherzigkeitsmotiven alle wiederverheirateten Geschiedenen unterschiedslos zur hl. Kommunion ermutigen kann”.

Die Dinge einmal anders sehen

In seinem Beitrag “Die Dinge einmal anders sehen” schreibt Eleganti, dass die universalkirchliche Regelung der Nichtzulassung wiederverheirateter Geschiedener “nur aufgrund der Unaufhebbarkeit dieses offensichtlichen Widerspruchs besteht und nicht auf die Hartherzigkeit der Kirche, sondern auf die Weisung des Herrn zurückgeht”. Wiederverheiratete Geschiedene, die nicht zur Kommunion gehen würden, setzten ein Zeichen: “Sie überlassen das Urteil über ihre objektiv den Weisungen des Herrn widersprechende Ehesituation Gott, ohne dieses Urteil selbst in die Hand zu nehmen, indem sie durch den Kommuniongang ein öffentliches Votum für die Legitimität ihrer zweiten Beziehung abgeben (…).”

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