Hochfest des Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria

Evangelium nach Matthäus 1,16.18-21.24a, 19.03.2012

Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird. Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht blossstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Der hl. Josef wird von den Evangelisten Matthäus und Lukas erwähnt. Nach beiden Evangelien war Josef davidischer Ab­stammung: das Bindeglied zwischen dem davidischen Königs­haus und dem Messias. Die Stationen seines Lebens sind be­kannt. Er war ein Mann des Glaubens und des Vertrauens, Mit­wisser göttlicher Geheimnisse, ein grosser Schweiger.

Als liebe­voller Gatte der Jungfrau Maria hat er an Jesus die Stelle des Vaters vertreten. Wie lange Josef gelebt hat, wissen wir nicht; das letzte Mal wird er bei der Osterwallfahrt mit dem zwölfjäh­rigen Jesus erwähnt.

Die öffentliche Verehrung des hl. Josef beginnt im Abendland erst im 14./15. Jahrhundert. Im römi­schen Kalender steht sein Fest seit 1621. Pius IX. erklärte ihn zum Schutzpatron der Kirche. Der Mann, der dient.

“Josef – er ist der Mann am Rande, im Schatten. Der Mann der schweigenden Hilfe. Der Mann, in dessen Leben Gott dauernd eingreift mit neuen Weisungen und Sendungen.
Immer neue Weisungen und neue Sendungen, neuer Aufbruch und neue Ausfahrt …

Er ist der Mann, der ging. Das ist sein Gesetz: der dienstwillige Gehorsam. Er ist der Mann, der dient. Dass ein Wort Gottes bindet und sendet, ist ihm selbstverständlich. Die dienstwillige Bereitschaft, das ist sein Geheimnis.” (A. Delp)

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Claude de la Colombière (1641 – 1682), Jesuit 1. Lobrede auf den hl. Josef

“Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen”

Vom Leben des hl. Josef wissen wie sehr wenig. Das Evangelium berichtet nur an drei oder vier Stellen von dem, was Josef getan hat, aber nirgendwo davon, was er gesprochen hat, wie ein früher Autor bemerkt. Vielleicht…, weil der Heilige Geist uns auf diese Weise das Schweigen und die Demut des hl. Josef, seine Vorliebe für ein Leben in Zurückgezogenheit und Verschwiegenheit zu erkennen geben wollte. Wie auch immer, es bedeutet für uns einen grossen Verlust. Hätte der Herr gewollt, dass uns Einzelheiten aus dem Leben dieses grossen Heiligen bekannt würden, so fänden wir darin bestimmt schöne Beispiele und Regeln, nützlich vor allem für Eheleute.

Das ganze Leben des hl. Josef kann man in zwei Abschnitten einteilen: in die Zeit vor seiner Eheschliessung und in die darauffolgende Zeit. Von erster wissen wir gar nichts, von der zweiten nur sehr wenig. Ich behaupte jedoch, dass Josef beide in grosser Heiligkeit gelebt hat: die erste, weil sie ihren krönenden Abschluss in einer vorbildlichen Ehe fand; die zweite, die von noch grösserer Heiligkeit war, weil sie die gesamte Ehe umfasste…

Welchen Gewinn mag der hl. Josef aus dem so viele Jahre währenden Gespräch mit der heiligen Jungfrau gezogen haben?… Ich zweifle nicht daran, dass sogar das Schweigen Marias für Josef überaus förderlich war, und dass allein ihr Anblick genügte, um Liebe zu Gott in sich zu verspüren und alles andere gering zu schätzen. Aber wie mag wohl erst die Art zu sprechen eines Menschen gewesen sein, in dem der Heilige Geist wohnte, dem Gott die Fülle der Gnaden geschenkt hatte, der zu grösserer Liebe fähig war als alle Seraphim zusammen? Welch Feuer kam aus diesem Mund, wenn er sich auftat, um die Regungen des Herzens wiederzugeben! Welchen Reif, welches Eis hätte er nicht zum Schmelzen gebracht! Aber wie muss er erst auf Josef gewirkt haben, der so bereit war, sich entflammen zu lassen!… Dieses grosse Feuer, das die ganze Erde in Brand zu setzen vermochte, musste doch in diesen vielen Jahren Josefs Herz erwärmen und verzehren… Wenn Maria daran glaubte, dass Josefs Herz ein Teil ihres Herzens war, wie sehr musste ihr daran gelegen sein, dass es in Liebe zu Gott entbrannte!

Quelle
Hl.JosefvonNazareth
Hl.Claude de la Colombière

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel