Ost-Kongo: “Die Menschen erwarten von den Priestern alles”

“Die Kirche ist für die Menschen ein Zufluchtsort und Zeichen der Hoffnung.”

Luzern, 24.11.2011, Kirche in Not.ch: Informationsbeauftragte: Lucia Wicki-Rensch 

“Die Kirche ist für die Menschen ein Zufluchtsort und Zeichen der Hoffnung.” Mit diesen Worten hat der Bischof von Manono, Vincent de Paul Kwanga Njubu, im Südosten der Demokratischen Republik Kongo auf die wachsende Bedeutung der Kirche in dieser Krisenregion hingewiesen.

“Wir brauchen einen Neuanfang für die Menschen. Wir wollen die Diözese wieder aufbauen, unsere Kirchen und Kapellen”, betonte Bischof Kwanga Njubu bei einem Besuch des internationalen katholischen Hilfswerks Kirche in Not.

Hintergrund: In dem an Rohstoffen reichen Osten des Kongo ringen seit Jahren verschiedene Interessengruppen um Einfluss und Macht. Bei mehrfach wechselnden Koalitionen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit führten Regierungstruppen und Milizen einen blutigen Krieg, an dem sich auch die Nachbarländer beteiligten. Die Bevölkerung wurde terrorisiert, Vergewaltigungen und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Selbst Fälle von Kannibalismus wurden bekannt. Die seelischen wie die materiellen Schäden sind immens. Tausende sind traumatisiert; allein in der Diözese Manono wurden Dutzende Kirchen und Gebäude zerstört.

“Die Menschen erwarten von den Priestern alles“, so Bischof Kwanga Njubu, der das Bistum Manono seit 2005 leitet. Mit all ihren Anliegen würden sie sich an die Kirche wenden. Rund 200 000 Gläubige leben gegenwärtig in der Region, 22 Priester und drei Ordensfrauen sind in der Seelsorge tätig. Zusammen mit ihrem Bischof stehen sie vor enormen Aufgaben: Die Kirche sucht den von Gewalt und Terror gezeichneten Menschen einen Neuanfang zu ermöglichen, eine halbwegs intakte medizinische Versorgung aufzubauen sowie zerstörte Kirchen und Gemeinde- und Sozialzentren wieder zu errichten.

Für Bischof Kwanga Njubu unverzichtbar ist vor allem die Stärkung der Priester, die nicht weniger unter Krieg und Terror zu leiden hatten. Exerzitien-Tage sollen ihnen helfen, ihre Berufung mit neuem Elan zu leben. Kirche in Not unterstützt das Projekt. 2012 ist zudem eine Diözesansynode geplant. Bischof Kwanga Njubu will Seelsorge und Verkündigung fördern, um ein friedliche Zusammenleben im Geist des Evangeliums zu erneuern. Dazu gehört ein weiteres Projekt: Im alten, während des Krieges zerstörten Bischofshaus soll ein kleines Seminar entstehen. Bischof Kwanga Njubu: „Dort können Jugendliche echtes kirchliches Leben kennenlernen und manche werden eine mögliche Berufung entdecken.“

Bildlegende:  Der Bischof von Manono, Vincent de Paul Kwanga Njubu, aus der Demokratischen Republik Kongo.

Kirche in Not ist ein internationales katholisches Hilfswerk päpstlichen Rechts, das vor mehr als 60 Jahren von Pater Werenfried van Straaten

Spenden mit dem Vermerk “KONGO” können gerichtet werden an:

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