Die Freude am Herrn ist “unsere Stärke”
Abschlusspredigt von Kurt Kardinal Koch beim Kongress “Freude am Glauben”
Im Wortlaut: Wo Freudlosigkeit und deprimierte Aufgebrachtheit herrschen, ist der Geist Jesu Christi gewiss nicht am Werk. Benedikt XVI. – Verkündiger der Freude des Glaubens
Karlsruhe, kath.net, 12.09.2011
Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt Kardinal Koch, hat am Sonntag beim Kongress “Freude am Glauben” in Karlsruhe das abschliessende feierliche Pontifikalhochamt gehalten.
Ausgehend von den Lesungen des Tages beschäftigte sich der Kurienkardinal in seiner Predigt mit dem Thema “Einheit des Christlichen in der Freude am Glauben”. Kardinal Koch betonte dabei zusammen mit Papst Benedikt XVI., dass die wichtigste Aufgabe der Kirche von heute darin zu erblicken sei, Freude an Gott zu ermöglichen.
“Wir dürfen dankbar sein”, so der Kardinal, “dass uns ein Papst geschenkt ist, in dessen ganzem Lebenswerk als Theologe, als Bischof und als Papst wie ein roter Faden die Freude aufleuchtet, der in der Freude des Glaubens lebt und wirkt, der diese Freude ausstrahlt und deshalb von sich bekennt: ‚Durch mein ganzes Leben hat sich immer auch die Linie hindurchgezogen, dass Christentum Freude macht, Weite gibt’”. Die deutschsprachigen Christen dürften in Zuversicht hoffen und beten, “dass die Kirche in Deutschland Papst Benedikt XVI. bei seiner Apostolischen Reise als einen Mann der Freude am Glauben empfängt und sich von seiner Freude am Evangelium anstecken lässt, damit sie selbst neue Freude erhält und sie in die Gesellschaft hinein ausstrahlt”.
Der Kardinal merkte an, dass auch heute in der Kirche Ereignisse und Vorkommnisse festzustellen seien, die einem die Freude nehmen könnten. Sehe man aber genauer zu, so sei die Freude, die dann abhanden käme, gewiss nicht die Freude des Glaubens, sondern die Freude, “die wir uns selbst bereiten und die wir an uns selbst haben”. Selbst produzierte Freude jedoch bringe es höchsten zur Fröhlichkeit, die selten Bestand habe. So fragte sich Kardinal Koch: “Liegt vielleicht nicht hier der tiefste Grund dafür, dass Freude in unserer Kirche etwas zur Mangelware geworden ist? Steht vielleicht doch die Freude, die wir uns selbst bereiten und die wir an uns selbst und an unseren Projekten und Leistungen haben, so sehr im Vordergrund, dass die Freude wieder gedämpft wird, wenn wir die uns vorgenommenen Ziele nicht erreicht haben, und sich die Sprache der Freude unter der Hand wieder in die Sprache des Jammerns verwandelt, die nur allzu oft dazu führt, dass wir nach Sündenböcken Ausschau halten, die uns unsere Freude vergällen?”.
Freude müsse wieder als das erste Wort des Glaubens sichtbar werden, eine Freude, die Gott “todernst” durch die Botschaft des Kreuzes ermögliche. So könne sich dann die missionarische Kraft der Freude entfalten.
kath.net dokumentiert mit freundlicher Genehmigung von Kardinal Koch die Predigt bei der heiligen Messe zum Abschluss des Kongresses “Freude am Glauben” in der Stadtpfarrkirche St. Bernhard in Karlsruhe am 11. September 2011 in voller Länge:
Ernst des Christlichen in der Freude am Glauben
Kluft zwischen Freude und Ernst?
“Die Kirche und ihre Sorge für die Menschen”: Mit dieser ernsten Thematik haben Sie sich an Ihrem Kongress auseinandergesetzt, der den schönen Namen trägt: “Freude am Glauben”. Auf den ersten Blick mag sich die Frage einstellen, wie denn beides zusammengeht: der Ernst der Sorge und die Freude am Glauben. Diese Frage verschärft sich, wenn wir uns die von der liturgischen Ordnung vorgesehenen biblischen Lesungen vor Augen führen: Mit sehr ernsten Worten schärft der Weisheitslehrer Jesus Sirach ein, dass Groll, Zorn und Rache keine Verhaltensweisen sind, die den frommen Menschen kennzeichnen, dass sie ihn vielmehr als hartgesottenen Sünder entlarven, der sich zudem in einen unheilvollen Widerspruch verstrickt: “Der Mensch verharrt im Zorn gegen den anderen, vom Herrn aber sucht er Heilung zu erlangen.”
Dieser Widerspruch wird von Jesus im heutigen Evangelium mit dem Gleichnis von den zwei Dienern auf die Spitze getrieben, weil deren Schuld in keinem Verhältnis zueinander steht. Der Unterschied zwischen beiden Schuldnern ist vielmehr so gross – zehntausend Talente und hundert Denare -, dass man nur von einem Verhältnisunsinn reden kann. Während der eine Diener zehntausend Talente schuldig ist, sie aber vom König erlassen erhält, behaftet derselbe Diener einen anderen Diener, der ihm hundert Denare schuldig ist, und will die Schuld restlos beglichen haben. Der erste Diener freut sich natürlich über den Erlass seiner Schuld, aber es scheint sich um eine sehr billige Freude zu handeln, weil sie keinen Einfluss auf sein eigenes Verhalten hat. Seine Freude über die Vergebung übersetzt sich nicht in den Ernst seiner eigenen Vergebensbereitschaft. Freude aber, die sich nicht mit Ernst paart und ohne Folgen bleibt, verdient diesen Namen nicht.
Das Gleichnis Jesu stellt uns somit vor die Frage, worin denn unsere Freude am Glauben begründet ist und welche Konsequenzen sie in unserem Leben hat. Und es lädt uns vor allem zur Rechenschaft darüber ein, wie sich unsere Freude am Glauben mit dem Ernst unseres Lebens verträgt. Diese Frage drängt sich uns auch auf, wenn wir in die heutige Situation unserer Kirche hinein blicken, in der nicht selten Freude und Ernst gegeneinander gestellt werden. Ist beispielsweise in den Auseinandersetzungen, die in der katholischen Kirche in Deutschland heute mit angestrengtem Ernst geführt werden, noch viel von der Freude des Glaubens zu spüren? Wer umgekehrt die “Freude am Glauben” auf seine Fahnen geschrieben hat, wird nicht selten als nicht ernsthaft genug beurteilt, weil er noch nicht ganz gemerkt habe, wie ernst die Lage der Kirche wirklich geworden sei. Sind also Ernst und Freude doch Gegensätze, die sich ausschliessen?
Menschliche Fröhlichkeit oder Freude des Heiligen Geistes?
Hinzu kommt, dass auch heute in der Kirche Ereignisse und Vorkommnisse festzustellen sind, die einem die Freude nehmen könnten. Wenn wir freilich genauer zusehen, wäre die Freude, die uns dann abhanden käme, gewiss nicht die Freude des Glaubens, sondern die Freude, die wir uns selbst bereiten und die wir an uns selbst haben. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass selbst produzierte Freude es höchstens zur Fröhlichkeit bringt, die selten lange Bestand hat. Liegt vielleicht nicht hier der tiefste Grund dafür, dass Freude in unserer Kirche etwas zur Mangelware geworden ist? Steht vielleicht doch die Freude, die wir uns selbst bereiten und die wir an uns selbst und an unseren Projekten und Leistungen haben, so sehr im Vordergrund, dass die Freude wieder gedämpft wird, wenn wir die uns vorgenommenen Ziele nicht erreicht haben, und sich die Sprache der Freude unter der Hand wieder in die Sprache des Jammerns verwandelt, die nur allzu oft dazu führt, dass wir nach Sündenböcken Ausschau halten, die uns unsere Freude vergällen? Wer beispielsweise der Meinung ist, dass die Kirche in Deutschland alles gut macht und deshalb allen Grund hat, sich über sich selbst zu freuen, wird den Sündenbock ausserhalb ihrer Grenzen suchen und die bereits in der Bibel rhetorisch formulierte Frage, was denn aus Nazareth Gutes kommen soll, dahingehend abwandeln, was denn heute aus Rom Gutes kommen könne?
Mit dieser kritischen Rückfrage soll in keiner Weise in Abrede gestellt werden, dass in der Kirche in Deutschland sehr viel Gutes und Grosses geleistet wird und sie Grund hat, sich darüber zu freuen. Auf der anderen Seite kann es sich aber nur dann um die Freude des Glaubens handeln, wenn sie angesichts der vorhandenen Probleme und Schwierigkeiten nicht vergeht, sondern sich in ihnen bewährt, wie bereits Paulus den Thessalonichern geschrieben hat: “Ihr habt das Wort trotz grosser Bedrängnis mit der Freude aufgenommen, die der Heilige Geist gibt” (l Thess l, 6). Dass sich Freude und Ernst nicht ausschliessen, dass man vielmehr sogar vom Ernst der Freude sprechen kann, zeigt sich vor allem darin, dass sie “trotz grosser Bedrängnis” lebt. Dies ist darin begründet, dass es sich bei der Freude des Glaubens um jene Freude handelt, die wir uns nicht selbst bereiten, sondern die der Heilige Geist gibt. Und schliesslich hat die Freude einen konkreten Inhalt, nämlich jenes Wort, von dem Paulus sagt, dass wir es aufnehmen sollen. Der tiefste Grund unserer Freude ist somit ein Wort, das nicht unser eigenes Wort ist, sondern ein Wort, das uns voraus geht und das wir nur empfangen können.
Diese vom Heiligen Geist geschenkte Freude am Wort Gottes ist so sehr das Erkennungszeichen des christlichen Glaubens, dass man als Kriterium für die heute so notwendige Unterscheidung der Geister formulieren kann: Überall dort, wo – auch und gerade in der Kirche – Freudlosigkeit und deprimierte Aufgebrachtheit herrschen, ist der Geist Jesu Christi gewiss nicht am Werk. Dort wirkt vielmehr der manchmal so freudlos gewordene Zeitgeist. Denn die Freude, die der Glaube schenkt, ist nicht einfach ein Gefühl, das sich angesichts unseres Tuns und nach unseren vollbrachten Leistungen einstellt; sie ist vielmehr eine Zusage und eine Verheissung, die unserem Leisten und sogar unserem Leben vorausgeht.
Freude als das erste Wort des Glaubens
Es muss uns Christen bleibend zu denken geben, dass das allererste Wort, mit dem die neutestamentliche Heilsgeschichte beginnt, ein Wort der Freude ist, nämlich der Gruss des Engels Gabriel an Maria: “Freue dich, Du Gnadenvolle. Der Herr ist mir dir” (Lk l, 28). Diese Anrede hört sich zunächst wie die im damaligen griechischen Sprachraum übliche Grussformel an, und so wird sie auch heute zumeist übersetzt: “Sei gegrüsst.” Bedenken wir sie aber vom alttestamentlichen Hintergrund her, dann spricht der Engel Maria die von Gott her kommende Freude zu und dann wird sichtbar, dass christlicher Glaube in seinem innersten Kern Freude, ja göttliche Ermächtigung zur Freude ist: “Freue dich!”
Dieses “freue dich” wird zudem weiter ausgelegt mit der Anrede des Engels an Maria: “Du Gnadenvolle”. Damit wird der Grund der Freude nochmals vertieft. Denn das griechische Wort für Gnade – charis – ist vom gleichen Wortstamm gebildet wie das Wort für Freude – chara -. Damit wird uns die wunderbare Verheissung zugesprochen, dass derjenige wahren Grund zur Freude hat, der von der Gnade Gottes angerührt ist, und dass die Freude aus der Gnade kommt, ja die Gnade selbst Freude ist. Da im biblischen Verständnis Gnade nicht ein von Gott kommendes oder geschenktes Etwas ist, sondern Gott selbst, ist christliche Freude zutiefst immer Freude an Gott oder, um es mit Paulus in der heutigen Lesung auszudrücken, Freude darüber, dass wir dem Herrn zugehörig sind: “Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.”
Diese Freude am Herrn ist “unsere Stärke”, wie bereits der alttestamentliche Priester Esra sie dem angesichts der Verbannung mutlos gewordenen Volk Israel zugesprochen hat (Neh 8. 10). Er hat damit deutlich gemacht, dass die Freude des Glaubens nicht abhängig sein kann vom jeweiligen Zustand des Volkes Gottes, sondern dass sie sich immer auf den Herrn selbst richtet. Die Freude des Christen kann nur in der Wahrheit des Wortes Gottes begründet sein, das den schönen Namen “Evangelium” trägt. Denn Freude und Wahrheit reimen sich nicht nur gut aufeinander, sie potenzieren sich vielmehr gegenseitig, wie der französische Dichter Paul Claudel tiefsinnig erkannt hat: “Wo die meiste Wahrheit ist, ist auch die meiste Freude.” Wenn wir dieser Wegweisung weiter nachdenken, sind wir gut beraten, uns noch tiefer in diese Wahrheit einzubergen und danach zu bohren, was denn eigentlich uns Menschen wirklich Freude bereiten und uns froh machen kann.
Gottes todernste Ermöglichung der Freude
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Wurzel aller Freude ein tiefes Einverständnis des Menschen mit sich selbst ist. Wirklich freuen kann sich nur, wer sich selbst so annehmen kann, wie er ist; und nur wer sich selbst annehmen kann, kann auch die anderen Menschen und die Welt annehmen. Damit stellt sich freilich die weitere Frage, wie wir Menschen denn dazu kommen, uns selbst anzunehmen und unserem Leben zuzustimmen. Ebenfalls aus eigener Erfahrung wissen wir, dass wir dies allein überhaupt nicht können. Wir sind vielmehr nur in der Lage, uns selbst anzunehmen, wenn wir zuerst von einem Anderen angenommen werden, der uns zuspricht: “Es ist gut, dass du lebst. – Es ist schön, dass es dich gibt!”
So zu mir zu sprechen, dass es wirklich wahr ist und mich mit Freude erfüllt, kann freilich nur Gott, der Schöpfer meines Lebens. Damit leuchtet die wirklich frohe Botschaft des christlichen Evangeliums auf: Gott findet uns Menschen so wichtig, dass er selbst für uns Mensch geworden ist und gelitten hat. “Gut, dass es dich gibt”: Diese Zusage hat Gott mit letztem Ernst am Kreuz seines Sohnes zu uns gesprochen. Der gekreuzigte Christus ist die konkrete Zusage Gottes, die jeden Menschen gewiss macht, dass er für Gott so sehr ein Ernstfall ist, dass er dessen eigenes Todesschicksal auf sich nimmt. Das Kreuz Jesu ist die göttliche Gutheissung meines Lebens, die nicht einfach mit verbalen Liebeserklärungen geschieht, sondern mit einem Akt von solcher Radikalität, dass Gott das Leben seines eigenen Sohnes für uns Menschen investiert hat. Gerade als Kreuzesbotschaft ist der christliche Glaube wirklich Evangelium, ja die einzig frohe Botschaft, die tragfähige Freude zu schenken vermag: Wer bis in den Tod hinein geliebt ist, der darf sich wirklich geliebt wissen und darüber froh werden.
In der Kreuzesbotschaft finden wir denn auch die hilfreichen Antworten Gottes auf die offenen Fragen, die sich angesichts der biblischen Lesungen des heutigen Sonntags gestellt haben. Gott hat allen Grund, den Menschen von Zorn und Rache abzuhalten, weil er selbst jeder Rache eine Absage erteilt hat. Denn die einzige “Rache”, die Gott kennt, ist, wie Papst Benedikt XVI. sehr tief gesagt hat, das Kreuz Jesu und sein Nein zur Gewalt: Am Kreuz Jesu hat sich Gott als ein Gott geoffenbart, “der der Gewalt sein Leiden entgegengestellt hat; der dem Bösen und seiner Macht gegenüber als Grenze und Überwindung sein Erbarmen aufrichtet”. In seiner Liebe bis zum Ende zeigen sich auch seine grenzenlose Versöhnung und uneingeschränkte Bereitschaft zur Vergebung, mit der er nicht nur “hundert Denare”, sondern auch “zehntausend Talente” erlässt. An uns liegt es freilich, bei diesem Gott in die Schule zu gehen und wenigstens die “hundert Denare” zu erlassen. Denn die Freude, die in uns aufgrund der Vergebung Gottes aufkommt, ist nur echt und glaubwürdig, wenn sie sich in unsere Bereitschaft zur Vergebung übersetzt.
Missionarische Kraft der christlichen Freude
Damit kommt vollends an den Tag, dass Freude am Glauben und Ernst des christlichen Lebens unlösbar zusammengehören. Freude am Glauben bewährt sich darin, dass die Kirche sich für die Menschen sorgt, weil sie darum weiss, dass sie an den Sorgen Gottes selbst um den Menschen teilnehmen und ihren Beitrag leisten darf, damit die Menschen von jener Freude erfüllt werden, die das schönste Markenzeichen des christlichen Glaubens ist. Von daher werden wir Papst Benedikt XVI. gewiss gerne zustimmen, wenn er die wichtigste Aufgabe der Kirche heute darin erblickt, Freude an Gott zu ermöglichen: “Die Freude an Gott, die Freude an Gottes Offenbarung, an der Freundschaft mit Gott wieder zu erwecken, scheint mir eine vordringliche Aufgabe der Kirche in unserem Jahrhundert. Gerade auch für uns gilt das Wort, das der Priester Esra dem ein wenig mutlos gewordenen Volk Israel nach der Verbannung zurief: Die Freude am Herrn ist unsere Stärke (Neh 8, l O).”
Wir dürfen dankbar sein, dass uns ein Papst geschenkt ist, in dessen ganzem Lebenswerk als Theologe, als Bischof und als Papst wie ein roter Faden die Freude aufleuchtet, der in der Freude des Glaubens lebt und wirkt, der diese Freude ausstrahlt und deshalb von sich bekennt: “Durch mein ganzes Leben hat sich immer auch die Linie hindurchgezogen, dass Christentum Freude macht, Weite gibt.” Wir dürfen in Zuversicht hoffen und wollen darum beten, dass die Kirche in Deutschland Papst Benedikt XVI. bei seiner Apostolischen Reise als einen Mann der Freude am Glauben empfängt und sich von seiner Freude am Evangelium anstecken lässt, damit sie selbst neue Freude erhält und sie in die Gesellschaft hinein ausstrahlt.
In der Freude liegt denn auch das tiefste Geheimnis einer missionarischen Kirche: Wo die Freude des Glaubens lebt, dort trägt sie – absichtslos – missionarische Kraft in sich. Wenn in uns Christen die Freude darüber neu aufbricht, dass Gott uns in seinem Sohn sein wahres Gesicht gezeigt hat, dann kann sie auch das Herz der Nichtglaubenden in der deutschen Gesellschaft berühren und sie auf die Spur Gottes führen. Dass wir dazu beitragen dürfen, indem wir die Freude des Glaubens in uns selbst nähren, ist dann nicht einfach unsere Aufgabe, die wir aus Pflichtbewusstsein erfüllen, sondern eine logische Folge, die sich aus unserer Freude am Glauben von selbst einstellt. Die Sorge der Kirche für die Menschen aus Freude am Glauben teilen ist in der Tat das Lebensprogramm eines glaubwürdigen Christen und einer überzeugenden Kirche, die aus dem Geheimnis Gottes lebt, das der Engel Maria zugesprochen hat: “Freue dich, du Gnadenvolle. Der Herr ist mit dir.” Amen.
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