Konklave 2013

Die Stunde der “Ratzingerianer”

Mehr als nur ein “Lager”

Was für jene Papstwähler zählt, für die das geistige Erbe Benedikts XVI. massgebend ist.  Von Guido Horst

Rom, Die Tagespost, 6. März 2013

Es ist ein seltsames Gespann, das zurzeit im Vatikan die Geschäfte führt. Da ist zum einen Kardinal Tarcisio Bertone, dessen Amt als Staatssekretär in der Zeit der Sedisvakanz ruht, der dafür aber als Camerlengo die administrativen Akte der Kurie verantwortet. Und da ist Angelo Sodano, der in seiner Eigenschaft als Dekan des Kardinalskollegiums die Generalkongregationen der in Rom versammelten Purpurträger leitet. Denkt man an die ersten Monate der Amtszeit von Kardinalstaatssekretär Bertone, so könnten die Gegensätze nicht grösser sein.

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Rom im Ausnahmezustand

Eine Stadt im Bann des alten und des zukünftigen Papstes

Vatikan – Die verborgene Welt
Virtuelle Tour durch den Petersdom

Vatikanstadt, 7. März 2013, zenit.org, Jan Bentz

Zwischen den 500 Jahre alten “Armen” der berninischen Kolonnaden des Petersplatzes strömen die Menschen scharenweise; kaum eine Ruhepause gibt es in den letzten Tagen. Hatte sich bei der letzten Generalaudienz von Benedikt XVI. ein hunderttausendfaches Pilgerheer durch die Stadt ergossen — Kurzpilgerreisen aus aller Welt waren angesetzt worden — so mischen sich heute grosse Pilgergruppen, viele aus Japan, mit italienischen Geschäftsleuten und den

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Konklavebeginn: Entscheidung Freitagnachmittag

Der Beginn des Konklaves wird von den Kardinälen in ihrer Sitzung am Freitagnachmittag entschieden

Konklave-Beginn: Abstimmung am Nachmittag
Sedisvakanz: Vatikan

Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Freitagmittag in einem Briefing vor Journalisten bekannt. Nach jeweils zwei Kongregationen am Montag und Donnerstag und jeweils einer am Dienstag und Mittwoch trafen sich die Kardinäle an diesem Freitag zum siebten Mal. Seiner Meinung nach werde das Konklave wohl an den ersten Tagen der kommenden Woche beginnen, also Montag, Dienstag oder Mittwoch, nicht aber schon am Samstag oder Sonntag.

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Sedisvakanz: Riten und Historie

Die eigentlichen Verwalter der Kirche sind in der Sedisvakanz die Kardinäle

Die Sedisvakanz – die Zeit, in der der Stuhl Petri unbesetzt ist – ist eine Zeit, um viel über die Zukunft der Kirche nachzudenken. Wir haben hier auch den gegenteiligen Weg eingeschlagen und uns mit dem Historiker, Theologen und Journalisten Ulrich Nersinger über die Vergangenheit und die alten und neueren Riten der Sedisvakanz unterhalten.

Die eigentlichen Verwalter der Kirche sind in der Sedisvakanz die Kardinäle. Das ist im Prinzip der Ältestenrat des Papstes. Was können die Kardinäle in der Zeit der Sedisvakanz, und was können sie nicht? Die Kardinäle dürfen eigentlich recht wenig machen. Sie sind laut der Papstwahlverordnung daran gehalten, nichts an den geltenden Gesetzen zu ändern. Sie müssen sich voll und ganz an die bis zu diesem Zeitpunkt gültige Gesetzordnung halten. Sie dürfen auch die bestehenden Gesetze nicht grosszügig interpretieren. Das ist auch sinnvoll, weil wir sonst in eine chaotische Lage kämen.

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Letzter Kardinal vereidigt

Im Vatikan ist am Donnerstagnachmittag der letzte der erwarteten 115 Papstwähler eingetroffen

Wie Vatikansprecher Federico Lombardi mitteilte, wurde der vietnamesische Kardinal Jean-Baptiste Pham Minh Man zu Beginn der sechsten Generalkongregation vereidigt. Über den Termin des Konklavebeginns sei bislang noch nicht abgestimmt worden, so Lombardi. Bei der Nachmittagskonferenz hätten 16 Kardinäle das Wort ergriffen.

kna/rv 08.03.2013 pr

Asien/Vietnam: Fides-Dienst

Kardinal André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris

Präsident der französischen Bischofskonferenz

Rom, 7. März 2013, zenit.org, Anne Kurian

Kardinal André Vingt-Trois, 70 Jahre alt, ist einer der vier französischen wahlberechtigten Kardinäle, die am Konklave teilnehmen und als “papabile” gehandelt werden.

Am 24. November 2007 durch Benedikt XVI. in den Kardinalsstand erhoben und seit 2005 Erzbischof von Paris, ist Vingt-Trois zurzeit Präsident der französischen Bischofskonferenz.

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Kardinal Montini, Rolf Hochhuth und das Konklave

Giovanni Battista Montini, der Erzbischof von Mailand

Dass nicht die eigene Person, sondern stets die anderer im Fokus zu stehen hat, bewies ein Kardinal und späterer Papst an der Schwelle eines Konklave

Vatikanstadt, 28. Februar 2013, Zenit.org, Ulrich Nersinger

Giovanni Battista Montini, der Erzbischof von Mailand, galt schon nach dem Tode Pius’ XII. (1958) als ein aussichtsreicher Kandidat für den Stuhl Petri. Doch der Oberhirte der norditalienischen Diözese besass noch nicht den Kardinalspurpur. Zwar hätte er dennoch gewählt werden können, aber ein solcher Schritt war damals wie heute ein rein theoretischer. Von Papst Johannes XXIII. bereits am 15. Dezember 1958 in den Senat der Kirche berufen, standen für ihn im Konklave des Jahres 1963 die Chancen sehr gut, neues geistliches Oberhaupt der Katholiken in aller Welt zu werden. Die Tage vor dem Einzug in die Papstwahlversammlung verbrachte der “Papabile” nicht im Kreisen um seine Person, sondern in der Verteidigung eines Mannes, dessen Andenken in dieser Zeit der deutsche Dramatiker Rolf Hochhuth in den Schmutz gezogen hatte.

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Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

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