Johannes Paul II., Vater der Jugendlichen

Patron des Weltjugendtages 2013: “Die Zukunft der Welt leuchtet in euren Augen!”

Ausgehend von seiner Erfahrung als Katechet in seiner Gemeinde, dann als Studentenseelsorger sowie durch das Praktizieren seiner Lehre in seinen karitativen Tätigkeiten hat Johannes Paul II. alle Seiten seiner Väterlichkeit aufgezeigt, in erster Linie der Jugend gegenüber. Er hat selbst gesagt (in seinen Gedichten und seinen Büchern), dass diese Väterlichkeit sich bei seinen Studenten im Unterricht an der Universität ausgebildet hatte. An Ort und Stelle — im wörtlichen Sinn — haben die Bergwanderungen oder Fahrten auf dem Wasser (bis 1977) seine jungen Freunde zu sittlichen und geistlichen Gipfeln geführt.

Von dort sind die berühmten Weltjugendtage ausgegangen. Sie sind offiziell 1985 entstanden, setzen sich bis zur Schwelle Kölns (20. Weltjugendtag) fort und sind das Treffen des gemeinsamen Vaters mit einem der wertvollsten Teile seiner Kinder, auf den er sich für die Zukunft der Kirche stützt. “Die Zukunft der Welt leuchtet in euren Augen!”, ruft er ihnen 1987 zu. “Ihr seid meine Hoffnung!” (Paris) “Ihr seid mein Herz und meine Krone… Ihr müsst die ganze Welt entflammen!” (Tor Vergata) Die Jugendlichen haben es ihm innig gedankt. Frossard hat es ihm gesagt: “Heiliger Vater, Sie können Sie hinführen, wohin sie wollen!” Und er hat unerschrocken geantwortet: “Das glaube ich!”

Es gab ein ständiges Kommen und Gehen, ein heimliches Einverständnis der Liebe zwischen ihnen und ihm, einen Lichtbogen, der durch das Alter stärker statt schwächer wurde, eine tiefe geistliche, gegenseitige Erfassung. Sie erkannten sich in ihm und er sich in ihnen und sie nennen ihn ihren Vater. Die Jugendlichen erwärmten sich in seiner Gegenwart und tranken seine Lehre, denn sie fühlten, dass er sie liebte — im Unterschied zu den viel zu zahlreichen verlogenen Erwachsenen. Und bei der Begegnung mit ihnen wurde er von ihrer Zuneigung mitgerissen, während die Krankheit ihn immer stärker zeichnete. Wer hat nicht jenes einmalige Bild von diesem jungen Mädchen gesehen, die sich in Ehrerbietung an ihn wandte und ihm sagte: “Du bist Abba, unser Papa!” Dann kniete sie vor ihm nieder, und nachdem er ihr lange zugehört hatte, legte er ihren Kopf an seine väterliche Brust. Deshalb konnte Frédérique Hébrard ausrufen: “Mai 1968 hat sozusagen die Väterlichkeit zerstört, während die Weltjugendtage von 1997 sie uns in der Person von Johannes Paul II. neu geschenkt haben!” Und am Vorabend seines Todes waren sie da, die jungen Menschen, kamen treu zu diesem letzten Treffen und beteten den Rosenkranz auf dem Petersplatz. Als man das dem erhabenen Todkranken mitteilte, liess er wissen: “Ich habe euch gesucht. Jetzt seid ihr zu mir gekommen. Ich danke euch. Dank sei dir, Vater!”

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