Papst: “Religionsfreiheit ist Grundpfeiler gerechter Gesellschaft”
Papst Leo hat die weltweite Arbeit des internationalen katholischen Hilfswerkes “Kirche in Not” gewürdigt und daran erinnert, dass Religionsfreiheit “unverzichtbar” und “ein Grundpfeiler jeder gerechten Gesellschaft” sei. Explizit erinnerte er bei der Audienz am Freitag im Vatikan auch an die Unterstützung, die Kirche in Not in seiner ehemaligen Wahlheimat Peru leistet
Quelle
An eine Delegation der Stiftung “Aiuto alla Chiesa che soffre” (Kirche in Not) – Aktivitäten-Kalender | Vatican.va
Kirche in Not (458)
Anne Preckel – Vatikanstadt
Die Begegnung mit Papst Leo war Teil der Heilig Jahr-Pilgerfahrt der Mitglieder von “Kirche in Not” (ACN International). Die Arbeit des international tätigen Hilfswerkes bezeuge, “dass wir als eine Familie in Christus unsere verfolgten Brüder und Schwestern nicht im Stich lassen”, würdigte er den Einsatz von ACN International für Religionsfreiheit weltweit.
Religionsfreiheit ist ein Recht
“Unsere Welt ist weiterhin Zeuge zunehmender Feindseligkeit und Gewalt gegenüber Menschen mit anderen Überzeugungen, darunter auch viele Christen”, merkte der Papst an. Religionsfreiheit sei ein “Recht”, erinnerte er, das “nicht optional” sei oder “ein Privileg”, das Regierungen gewähren, sondern “unverzichtbar”, so Leo XIV., “ein Grundpfeiler jeder gerechten Gesellschaft, denn sie schützt den moralischen Raum, in dem das Gewissen gebildet und ausgeübt werden kann”.
Religionsfreiheit sei auch eine “Grundvoraussetzung für echte Versöhnung”, führte er weiter aus. “Wird diese Freiheit verweigert, wird dem Menschen die Fähigkeit genommen, frei auf den Ruf der Wahrheit zu antworten. Die Folge ist ein langsamer Zerfall der ethischen und spirituellen Bindungen, die Gemeinschaften zusammenhalten; Vertrauen weicht Angst, Misstrauen ersetzt den Dialog, und Unterdrückung führt zu Gewalt.” Tatsächlich könne es “keinen Frieden ohne Religionsfreiheit, Gedankenfreiheit, Meinungsfreiheit und Achtung vor den Ansichten anderer geben”, so Leo XIV., der hier aus der letzten Oster-Ansprache von Papst Franziskus zitierte (20. April 2025)
Stärkung für geistiges und moralisches Gefüge
Die Verteidigung der Religionsfreiheit dürfe “nicht abstrakt bleiben”, bekräftigte der Papst, sie müsse “im täglichen Leben der Menschen und Gemeinschaften gelebt, geschützt und gefördert werden”. Leo XIV. erinnerte daran, dass die katholische Kirche die Religionsfreiheit stets verteidigt habe. Das sei unter anderem im Konzilsdokument “Dignitatis Humanae” von 1965 besiegelt, das für eine Anerkennung der Religionsfreiheit im rechtlichen und institutionellen Leben jeder Nation eintrat. Auch das Hilfswerk “Kirche in Not”, das 1947 als Reaktion auf das Kriegsleid gegründet wurde, sei aus dieser Überzeugung entstanden.
Papst Leo lobte explizit den Bericht zur Religionsfreiheit von “Kirche in Not”, der seit mehr als 25 Jahren erscheint. Er sei ein wichtiges Instrument der Sensibilisierung und Aufklärung. Auch leiste das Hilfswerk konkrete Hilfe durch Unterstützung für die Mission der Kirche in aller Welt, darunter isolierte, marginalisierte oder bedrängte Gemeinden. “Wo immer ,Aid to the Church in Need’ eine Kapelle wiederaufbaut, eine Ordensschwester unterstützt oder einen Radiosender oder ein Fahrzeug bereitstellt, stärken Sie das Leben der Kirche sowie das geistige und moralische Gefüge der Gesellschaft.”
In diesem Zusammenhang zeigte sich Papst Leo auch dankbar für die Unterstützung, die das Hilfswerk in seiner ehemaligen Wahlheimat Peru leistet: “Und wie Sie sicher wissen, hat Ihre Organisation viele der Missionen in Peru unterstützt, auch in der Diözese Chiclayo, wo ich das Privileg hatte zu dienen”, so die persönlich gehaltene päpstliche Würdigung.
Christliche Minderheiten als Friedensstifter
Diese Hilfe trage dazu bei, dass auch kleine und gefährdete christliche Minderheiten in ihrer Heimat “Friedensstifter” (Mt 5,9) sein könnten, würdigte Leo XIV. den Einsatz von “Kirche in Not”: “In Ländern wie der Zentralafrikanischen Republik, Burkina Faso und Mosambik wird die lokale Kirche – oft durch Ihre Hilfe unterstützt – zu einem lebendigen Zeichen sozialer Harmonie und Geschwisterlichkeit und zeigt ihren Nachbarn, dass eine andere Welt möglich ist.”
vatican news – pr, 10. Oktober 2025
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