Nicht mehr “katholisch”

Nicht mehr “katholisch”: SKF wird offiziell zu “Frauenbund Schweiz” – Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) hat mit überwältigender Mehrheit beschlossen, das Wort “katholisch” aus seinem Namen zu streichen

Quelle
Unterscheidung der Geister
Papst Leo XIV. (106)

Von Alexander Folz

Redaktion – Montag, 26. Mai 2025

Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) hat mit überwältigender Mehrheit beschlossen, das Wort “katholisch” aus seinem Namen zu streichen. Die Delegierten entschieden sich mit 153 zu fünf Stimmen für die Umbenennung in “Frauenbund Schweiz”.

Mit 100.000 Mitgliedern ist der SKF der größte konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Er wurde vor 100 Jahren gegründet, um das katholische Leben in Familie, Gemeinde und Staat zu erhalten. Zudem sollte der Verband als Alternative zum protestantisch geprägten Bund Schweizerischer Frauenvereine dienen.

Wie CNA Deutsch berichtete, stehen hinter der Namensänderung Bedenken im Hinblick auf das Image des Begriffs “katholisch” in der Öffentlichkeit. Sarah Paciarelli, eine Vertreterin des Verbandes, erklärte, dass Menschen außerhalb der katholischen Blase das “K” mit dem verbinden würden, wofür das Lehramt stehe. Der Buchstabe werde mit Klerikalismus, Homophobie und Frauenunterdrückung assoziiert.

“Mit dem K im Namen müssen wir erklären, was wir alles nicht sind”, wurde die Verbandsvertreterin am Anfang des Jahres zitiert.

Manuela Winteler, die Leiterin der Frauengemeinschaft Bazenheid, argumentierte, dass Missbrauchsskandale und Klerikalismus zu einem “starken Glaubwürdigkeitsverlust in der katholischen Kirche geführt” hätten. Der Schweizer Verband setze sich seinerseits für eine “gerechte Kirche” und einen “umfassenden Strukturwandel” ein.

Winteler vertrat die Position, “um das ‘Katholisch’ im ursprünglichen Sinn und die Ziele und Werte des Verbandes zu retten”, müsse “das ‘Katholisch’ als Wort im Namen verschwinden”. Sie verwies auf die etymologische Bedeutung des Wortes “katholisch”, das aus dem Griechischen komme und “allumfassend, total, universell” heiße. Dies bedeute, dass die Kirche “zu allen Menschen gesandt wurde”, nicht nur zu den “Angehörigen der römisch-katholischen Konfession”.

Simone Curau-Aepli, die Präsidentin des Verbandes, erklärte zur geplanten Namensänderung: “Als katholischer Dachverband nehmen wir bewusst immer wieder auch andere Positionen ein als die Amtskirche.”

Ein konkretes Beispiel dafür ist die Haltung des SKF zur Homosexualität: Bereits seit 2001 spreche sich der SKF-Verbandsvorstand für eine Öffnung der zivilen und kirchlichen Ehe für homosexuelle Verbindungen aus.

Die Namensänderung wurde vom Verbandsvorstand explizit als “kommunikationsstrategisch” bezeichnet. Der neue Name “Frauenbund Schweiz” soll von dem Motto “überraschend anders katholisch” begleitet werden.

Die Diskussion um die Namensänderung stieß nicht überall auf Verständnis. Der Kooperationsrat von Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und Römisch-Katholischer Zentralkonferenz (RKZ) nahm die beantragte Namensänderung “mit Bedauern zur Kenntnis”.

Ob dies Konsequenzen für die Mitfinanzierung haben wird, blieb zunächst offen. Der SKF erhält etwa sieben Prozent seiner Mittel von der RKZ.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

 WhatsApp
 Telegram

Tags:

Katholische Nachrichten
Frauen in der Kirche
Kirche in der Schweiz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel