China würdigt “nützlichen Austausch” unter Papst Franziskus
China hat die Kooperation mit dem Vatikan und den Annäherungskurs von Papst Franziskus gewürdigt
Quelle
Südkorea : Papst Franziskus sucht Annäherung an China – WELT
Kreml schickt Kulturministerin zur Papst-Beisetzung | Nau.ch
In einer Reaktion zum Tod des Kirchenoberhauptes sagte Außenamtssprecher Go Jiakun am Dienstag in Peking laut Medienberichten: “In den vergangenen Jahren haben China und der Vatikan konstruktive Kontakte aufrechterhalten, einen nützlichen Austausch gepflegt und umfassende Kommunikation zu internationalen Themen geführt.”
Katholiken trauern
“China ist bereit, gemeinsam mit dem Vatikan an der kontinuierlichen Verbesserung der Beziehungen zwischen China und dem Vatikan zu arbeiten”, sagte der Sprecher. Nach der Todesnachricht, die am Ostermontag zunächst von staatlicher Seite noch unkommentiert verbreitet worden war, hatten viele Katholiken in China innegehalten und für den verstorbenen Papst gebetet.
In Sozialen Medien hieß es “Er ist eine gute Person” oder “Die Welt nimmt Abschied von einem leidenschaftlichen religiösen Führer!”. Der Papst habe die Grenzen des Glaubens “mit seiner Lehre der Liebe und Toleranz” überwunden, kommentierten Nutzer. Er habe an der Seite verletzlicher Gruppen gestanden und sich für den Frieden eingesetzt.
Kein Papst hat jemals China besucht. Aber 2014 durfte Franziskus als erstes katholisches Kirchenoberhaupt durch den chinesischen Luftraum fliegen, als er auf dem Weg nach Südkorea war. Er sandte aus der Luft eine Grußbotschaft und übermittelte Staats- und Parteichef Xi Jinping und allen Chinesen “meine besten Wünsche”. Er rufe “den göttlichen Segen des Friedens und des Wohlergehens für die Nation herab”. Zuletzt kam der Pontifex China schon ziemlich nahe, als er 2023 in der Mongolei war und viele chinesische Katholiken anreisten. Doch sein großer Wunsch, als erster Papst China besuchen zu können, blieb unerfüllt.
Papst suchte den Dialog
Franziskus suchte den Dialog mit der chinesischen Regierung. Parteichef Xi verfolgt eine “Sinisierung”, die alle Religionen in China auffordert, sich dem Sozialismus chinesischer Prägung anzupassen.
Man schätzt, dass es in China zwischen zehn und fünfzehn Millionen Katholiken gibt, die heute alle in formeller Gemeinschaft mit Rom stehen, aber immer noch in zwei Gemeinschaften aufgeteilt sind: die “offizielle”, die einzige von der chinesischen Regierung anerkannte, und die “inoffizielle”, die aufgrund der Präsenz der “patriotischen Vereinigung”, einer nicht kirchlichen Einrichtung mit Aufsichtsfunktion über die Aktivitäten der Kirche, einer zivilen Registrierung nicht zustimmt.
Die Katholiken, die dem Papst treu bleiben und die Unabhängigkeit der Kirche verfolgen, gehören der Untergrundkirche an. Es dürften Millionen sein, auch wenn die Mehrheit in der Staatskirche ihrem Glauben nachgeht. Viele Gläubige, die in den offiziellen Kirchen zu finden sind, zeigen aber auch hinter vorgehaltener Hand religiöse Treue zum Papst, was offen nicht möglich ist.
Abkommen zu Bischofsernennungen
In der Vergangenheit hat die Ernennung von Bischöfen in China – eine für das Leben der Katholiken auf der ganzen Welt sehr wichtige und empfindliche Angelegenheit – zu starken Spannungen zwischen Peking und dem Vatikan geführt, und es bestand die Gefahr, dass die Situation in China die Kirche an den Rand eines echten Schismas bringen würde.
Um diese unglückliche Aussicht zu überwinden, hat Franziskus fünf Jahre nach seiner Wahl zum Papst ein Abkommen mit China über die Ernennung von Bischöfen auf den Weg gebracht, dessen Einzelheiten noch geheim sind. Ziel des Abkommens ist es, den chinesischen Diözesen gute Bischöfe zur Verfügung zu stellen, die sowohl vom Heiligen Stuhl als auch von den staatlichen Behörden anerkannt werden.
Vereinbarung mit Peking verlängert
Die Vereinbarung wurde im Oktober 2024 verlängert – nicht wie vorher um zwei, sondern um vier Jahre. Außenamtssprecher Guo unterstrich, dass das Abkommen aus chinesischer Sicht “reibungslos umgesetzt” worden sei.
Mit seinem Annäherungskurs wollte der Papst die katholische Kirche in China vereinen und die Spaltung aufheben.
kap/vatican news – pr, 22. April 2025
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