Orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten

Die meisten orthodoxen Christen feiern Weihnachten am 7. Januar

Rom, Radio Vatikan 07.01.2012

Rund 200 Millionen orthodoxe und mit Rom unierte Christen weltweit haben in der Nacht zum Samstag das Weihnachtsfest gefeiert. In Moskau leitete das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., in der Christ-Erlöser-Kathedrale einen mehr als drei Stunden dauernden Gottesdienst, an dem auch Staatspräsident Dmitri Medwedew teilnahm. Laut einer aktuellen Umfrage wollten in diesem Jahr 65 Prozent der Russen Weihnachten feiern. Das waren vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Landesweit nahmen an den Weihnachtsgottesdiensten nach russischen Medienberichten mehrere Millionen Menschen teil. Die Polizei verstärkte in Moskau nach eigenen Angaben ihre Präsenz vor Kirchen deutlich. Mehr als 8.500 Polizisten und Soldaten sollten für die öffentliche Sicherheit sorgen.

Orthodoxe Länder

Die meisten orthodoxen Christen feiern Weihnachten am 7. Januar. Dazu zählen die orthodoxen Kirchen von Jerusalem, Russland, Serbien, Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei, Georgiens und der Ukraine sowie die Athosklöster in Griechenland. Auch die koptisch-orthodoxe Kirche, die nach zahlreichen Gewalttaten in Ägypten in das öffentliche Interesse gerückt ist, begeht die Geburt Jesu an diesem Wochenende. Andere orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten zum gleichen Termin wie die westlichen Kirchen, so die Kirchen von Konstantinopel (Ökumenisches Patriarchat), Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland.

Unierte Kirchen

Am 7. Januar feiert auch die grösste katholische Ostkirche, die griechisch-katholische Kirche der Ukraine, Weihnachten. Die Gottesdienste feiern die nach Kirchenangaben sieben Millionen ukrainischen Unierten im sogenannten byzantinischen, ostkirchlichen Ritus. Hintergrund der unterschiedlichen Daten ist die Einführung des Gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 durch Papst Gregor XIII. Der Papst reagierte damit auf Ungenauigkeiten des Julianischen Kalenders, die zu erheblichen Problemen im Alltag geführt hatten. Da ein Julianisches Kalenderjahr mit seinen durchschnittlich 365,25 Tagen um etwa elf Minuten länger ist als das Sonnenjahr, verschob sich der astronomische Frühlingsanfang etwa alle 130 Jahre um einen Tag auf ein früheres Kalenderdatum. Bis 1582 machte die Differenz bereits mehr als zehn Tage aus.

Orthodoxe feiern weltweit Weihnachten 2008

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