Olympia und kein Ende

Nichts Neues – Sollte man es mit der Eröffnungsfeier der mittlerweile beendeten Olympischen Spiele in Paris nicht langsam einmal gut sein lassen? Nein – denn die dahinterstehende antichristliche Ideologie besteht weiter

Quelle
Heiliger Stuhl kritisiert Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele | Die Tagespost (die-tagespost.de)

24.08.2024

David Engels

Auch der Abschluss der Olympischen Spiele in Paris hat gezeigt, dass blasphemische, ja satanistische Anspielungen auch heute, im scheinbar so säkularen Europa des 21. Jahrhunderts, kein Ding der Unmöglichkeit sind. Obwohl es so wirken mag, als werde das Christentum selbst von vielen seiner Vertreter als aussterbende Religion betrachtet, die sich in den nächsten Generationen zumindest auf unserem Kontinent ganz in jene Katakomben zurückziehen werde, aus denen einst ihr Aufstieg begann, arbeiten sich mächtige Strömungen unserer politischen und kulturellen Eliten unermüdlich weiterhin an diesem Glauben ab – und zwar nicht in Form einer nostalgischen Hommage, sondern einer ebenso bösartigen wie skurrilen Umkehr aller ihrer Werte.

Dass sich ein moderner Katalog jener “woken” Forderungen, wie sie Medien und Parlamente überschwemmen, eigentlich wie eine unmittelbare Umkehrung aller Verbote des Alten wie Neuen Testaments lesen, braucht wohl kaum betont zu werden; dass aber auch im Bereich der Kunst christliche Formen präsenter scheinen als möglicherweise noch vor einer oder zwei Generationen, ist eigentlich erstaunlich.

Christliche Anspielungen

Wieso muss ein Staat, dessen Ideologie historisch doch eigentlich auf einer extremen Form von Laizität und Säkularismus gründet und der die Zerstörung seiner Kirche bis heute als Triumph der Menschlichkeit feiert, das gesamte Rahmenprogramm der Olympischen Spiele 2024 rund um Anspielungen auf die Reiter der Apokalypse, das Goldene Kalb, das letzte Abendmahl oder das Kommen des Antichrist aufbauen, anstatt einfach, wie man erwarten würde, Friede, Freude und allgemeine menschliche Fraternité zu beschwören?

Wieso wird etwas, das man sonst in der Beschreibung einer Schwarzen Messe bei Huysmans oder einem satanistischen Bild bei Khnopff findet, einem Milliardenpublikum zur besten Sendezeit in fast triumphalistischer Penetranz vor die Augen gehalten?

Wahrscheinlich wird man den Organisatoren dankbar sein müssen, dass sie die wahre Agenda der Feinde von Tradition und Geschichte endlich in größtmöglicher Offenheit klargemacht haben und hiermit nicht nur das Entsetzen der Christen, sondern auch vieler Muslime hervorgerufen und selbst in Ostasien Betroffenheit geweckt haben.

Post-abendländische Welt

Die neue post-abendländische Welt soll eben nicht aufgebaut werden auf der (ohnehin chimärischen) absoluten Freiheit der Libertären, sondern auf der spiegelverkehrten Umkehr des christlichen Erbes, in der sich der vermeintlich aufgeklärte Lichtbringer Prometheus zunehmend nur als eine der vielen Masken Lucifers offenbart: Jetzt, wo das Christentum ganz besiegt scheint, kann die seit dem 18. Jahrhundert wenigstens nach außen hin propagierte Asymmetrie zwischen Religion und Aufklärung jener bislang nur im kleine(re)n Kreis eingestandenen Symmetrie zwischen Christentum und Satanismus weichen, bei der es nicht um Befreiung, sondern Umkehr geht.

Offensichtlich wähnt man sich bereits fast am Ziel und möchte den Sieg auskosten, solange der Gegner, wiewohl am Boden, ihm noch ohnmächtig beiwohnen kann. Hoffentlich eine voreilige Entscheidung …

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