Das kleine Buch der Heiligen – 72 Begleiter auf meinem Lebensweg
Wunder – Aberglaube oder Zeichen Gottes? (mit Dr. Josef Bordat) – YouTube
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Bordat v. Wiener Kreis | Die Tagespost (die-tagespost.de)
Zum Tode Benedikts XVI.
Die Lebensleistung Joseph Ratzingers (Papst em. Benedikt XVI.) als Theologe und Kirchenmann kann kaum überschätzt werden: seine Begründung einer „geweiteten Vernunft“, die Glauben und Wissen, religiöse und wissenschaftliche Weltdeutung umfasst, seine Kulturkritik („Diktatur des Relativismus“), sein Einsatz für die Würde und das Leben des Menschen, sein mahnender Blick in die Regionen, in denen Christen verfolgt werden, auch sein praktisches Engagement in Umwelt- und Klimafragen.
Benedikts achtjähriges Pontifikat von 2005 bis 2013 wirkt nach. Besonders der Besuch in der deutschen Heimat und seine Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 sind nach wie vor präsent. Mit den Begriffen „Ökologie des Menschen“ und „Entweltlichung der Kirche“ hat der deutsche Papst inspirierte und inspirierende Zeichen gesetzt – nach außen und nach innen. Unter diesen Begriffen denken wir weiter, wie wir die Kirche in Deutschland gestalten und wie unser Beitrag zur Gesellschaft aussehen kann, wo wir mitwirken können, wo wir aber auch Grenzen setzen und Widerspruch artikulieren müssen.
Das Epochale am Pontifikat Benedikts ist für mich jedoch vor allem sein unermüdlicher intellektueller Einsatz, mit dem er die Vernunft des Christentums betont, um den Sinnvorrat des katholischen Glaubens einer Welt verfügbar zu machen, die sich als hoch erhaben über Religion betrachtet. Benedikt hat damit der Kirche im 21. Jahrhundert den Weg gewiesen: Sie muss die selbstbewusste Auseinandersetzung mit den Göttern der Moderne und Nachmoderne suchen, mit Markt und Machbarkeit. Der Hybris einer Selbsterlösung des Menschen setzte Benedikt in vielen Ansprachen die Hoffnung auf Erlösung durch die Gnade Gottes entgegen. Sein Pontifikat war damit wahrhaft petrinisch und marianisch zugleich: Er hat die Kirche Christi in Liebe geführt, indem er Jesus zur Welt und den Menschen brachte.
(Josef Bordat)
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