Papst: Heiliger Geist schuf die Missionsarbeit
Missionieren ist keine natürliche Sache. Es sei notwendig gewesen, dass der Heilige Geist kam und “dieses gewaltige Durcheinander am Pfingstmorgen verursachte”, denn der Geist, der die Missionstätigkeit und das Leben der Kirche schuf, sei “der Schöpfer der Unordnung”, der aber auch Harmonie schaffe. “Beide Dinge” seien vom Heiligen Geist. Das bekräftigte Papst Franziskus an diesem Samstagmorgen bei der Audienz für die Päpstlichen Missionswerke
Quelle
Dikasterium für die Evangelisierung (vatican.va)
Mario Galgano – Vatikanstadt
In diesem Moment der Geschichte, in dem die Gläubigen den Synodenprozess begehen würden, sei es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die christliche Gemeinschaft “von Natur aus” missionarisch sei. Mit diesen Worten begann der Papst seine Ansprache an die Päpstlichen Missionswerken, die im Vatikan in Audienz waren. Dann fügte er hinzu:
“Ich möchte Sie einladen, gerade das Herz Jesu zu betrachten, dessen Hochfest in diesen Monat Juni fällt. Wenn wir auf sein barmherziges und mitfühlendes Herz schauen, können wir über das Charisma und die Mission der Päpstlichen Missionsgesellschaften nachdenken.”
Indem wir das Herz Christi betrachten würden, entdecken wir die Größe des Plans Gottes für die Menschheit, erklärte er als ersten Punkt. Dann fuhr er fort, um zu verdeutlichen, dass ein Vater niemanden zurückweise, sondern alle willkommen heiße:
“Wenn der Herr von jener Hochzeit erzählt, die schief ging, weil die Gäste nicht kamen: einer, weil er eine Kuh gekauft hatte, ein anderer, weil er reisen musste, ein anderer, der geheiratet hatte… was sagt uns der Herr damit? Geht an die Kreuzung, geht dorthin, und ladet alle ein, alle: Gesunde und Kranke, Böse, Gute, Sünder… alle, alle. Das ist der Kern der Mission: alle einladen. Ohne jemanden auszuschließen. Alle.”
Missionarische Verantwortung
In seinem zweiten Punkt forderte er die Mitglieder der Päpstlichen Missionswerke auf, die missionarische Verantwortung der Getauften zu fördern, indem sie das Netzwerk der nationalen Direktionen nutzen sollten, sowohl in den Ländern der sogenannten Erstevangelisierung als auch in den Ländern mit alter christlicher Tradition, “die vielleicht eine weitere Erstevangelisierung brauchen”:
“Denn wenn die Spiritualität fehlt, ist es nur ein Geschäft, ein Unternehmen des Geldes…”
“Diese Länder sind, wie wir wissen, von einer schweren Glaubenskrise gekennzeichnet und bedürfen einer erneuten Evangelisierung und pastoralen Umkehr. Bitte reduzieren Sie das Päpstliche Missionswerk nicht auf Geld. Dies ist ein Mittel zum Zweck. Es braucht Geld, ja, aber beschränken Sie sich nicht darauf. Es geht um mehr als um Geld. Geld ist das, was wir brauchen, um voranzukommen. Denn wenn die Spiritualität fehlt, ist es nur ein Geschäft, ein Unternehmen des Geldes, dann kommt sofort die Korruption, und wir haben sogar heute in den Zeitungen so viele Geschichten von angeblicher Korruption im Namen des missionarischen Charakters der Kirche gesehen.”
Abschließend sprach er über einen dritten Punkt, der ihm sehr am Herzen liegt: “Der größte Traum ist der einer immer engeren und koordinierteren missionarischen Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern der Kirche.”
Hintergrund
Die Päpstlichen Missionswerke unterstehen dem Apostolischen Stuhl und sind der Leitung des Dikasteriums für die Evangelisierung anvertraut, das seit 2019 von Luis Antonio Kardinal Tagle geleitet wird. Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, die in vier Werke gegliedert sind, ist seit 2022 Erzbischof Emilio Nappa. Die vier Werke sind: Werk der Glaubensverbreitung; Kindermissionswerk; Werk des Heiligen Apostels Petrus und Missionsunion. Die Päpstlichen Missionswerke sind in über 140 Ländern der Welt mit Vertretungen (Nationaldirektionen) aktiv.
vatican news, 3. Juni 2023
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