Heiliger Wolfgang, bitte für uns!
In der Diözese Regensburg wird heute das Hochfest des Bistumspatrons, des heiligen Wolfgangs, gefeiert
Quelle
Hl. Wolfgang
Hl. Wolfgang von Regensburg
Von Thorsten Paprotny, 31. Oktober 2021
In der Diözese Regensburg wird heute das Hochfest des Bistumspatrons, des heiligen Wolfgangs, gefeiert. Am 31. Oktober 994 starb er im Alter von 70 Jahren in Oberösterreich, in Pupping, in der Kapelle St. Otmar. Die letzte Ruhestätte fand er in St. Emmeram, in seiner Bischofsstadt. Überall in Deutschland wird heute auch der Reformation gedacht. Doch nicht wenige Katholiken – diesseits und jenseits des Bistums Regensburg – besinnen sich an diesem Tag auf das Beispiel und Vorbild des heiligen Wolfgang und bitten um seine Fürsprache in diesen wahrhaft nicht einfachen Zeiten.
Die Heiligen erinnern uns daran, dass die Kirche alle Zeiten und Orte umschließt, dass in der Feier der heiligen Eucharistie Himmel und Erde verbunden sind. Wenn wir auf den heiligen Wolfgang schauen, so sehen wir einen treuen Künder der Frohen Botschaft, des Evangeliums Jesu Christi. Heilige stellen keine Ansprüche und sind keine Reformatoren. Sie wissen, dass eine Erneuerung und Bekehrung des Herzens nur in, mit und durch Christus erfolgen kann. Auch wir wissen, dass es in Kirche und Welt heute um die Wahrheit des Glaubens geht, nicht um eine luftige Geschmeidigkeit, eine kulturchristliche Philosophie oder eine weltliche Nettigkeit. Mit all dem ist im Letzten niemandem gedient. Wir bekennen uns zum dreifaltigen Gott und nicht dazu, dass jeder Mensch irgendwie doch auch auf seine Weise recht hat. Wir lassen uns von der Kirche formen und korrigieren. Wir brauchen auch keine Theologie, die sich vom Lehramt der Kirche entfremdet hat und damit zu einer unverbindlichen Religionsphilosophie geworden ist. Wir brauchen keine Apostel des Zeitgeistes und auch keine “Weiterentwicklung“ der verbindlich gültigen Morallehre, die biblisch gegründet ist. Wir brauchen die Vergebung der Sünden und das Brot des Lebens.
Das Fundament der Kirche ist Jesus Christus und nicht die eigene Meinung oder die Ansichten irgendwelcher Mehrheiten. Wer sich zu Christus bekennt, könnte in Zeiten wie diesen als Fundamentalist angesehen werden. Doch das macht nichts, im Gegenteil. Das ist notwendig. Nur auf Christus ist die Kirche erbaut. Das wussten die Heiligen, das wissen auch wir. Einfach gläubige Katholiken sind keine modernistischen oder postmodernistischen Geister, sondern treue Pilger des Herrn. Sie vertrauen nicht auf Botschaften von Michel Foucault und anderen Fantasten, sondern auf das Evangelium Jesu Christi. Sie wollen nicht herrschen, sondern dienen. Sie streben nicht nach Ämtern und Macht, sondern sie möchten demütig knien vor Gott. Sie wissen, dass sie Bettler vor Gott sind. Darum verzehren sie sich nach den Sakramenten der Kirche. Mit Sorge sehen viele Gläubige auch die Entwicklungen in der Politik – besonders mit Blick auf den Lebensschutz, von der Empfängnis bis in die Sterbestunde. Christen fragen sich auch konfessionsübergreifend: Was wird da noch auf uns zukommen?
Wolfgangs Begleiter wollten jenen Menschen, die den sterbenden Bischof zu sehen wünschten, den Einlass in die Kapelle St. Otmar verwehren. Doch der Heilige wies sie an: “Öffnet die Türen und lasset alle herein, die mich sterben sehen wollen. Sterben ist keine Schande. Schande bringt nur ein schlechtes Leben. Es mag jeder an meinem Tode schauen, was er in seinem eigenem zu erwarten und zu fürchten hat.”
Die Gläubigen hoffen auf die Fürsprache und den Beistand der Heiligen. Sie wünschen sich mutige und treue Hirten, die nicht für sich selbst, sondern für Christus und seine Kirche einstehen. Viele Bischöfe von Regensburg – vom heiligen Wolfgang über Johann Michael Sailer, Georg Michael Wittmann, Michael Buchberger und Rudolf Graber bis hin zu Manfred Müller, Gerhard Müller und heute Rudolf Voderholzer – sind durch ihr Zeugnis und Beispiel Boten des Glaubens. Katholiken in Deutschland dürfen dankbar sein für ihren treuen Dienst. Wir brauchen Bischöfe wie diese, die im Credo der Kirche verwurzelt sind, so sehr. Wir bedürfen der Heiligen und ihrer Fürsprache, im Leben und im Sterben.
Darum bete ich am 31. Oktober: Heiliger Wolfgang, bitte für uns! Beten Sie mit?
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