Italien: 15-jähriges Computergenie selig gesprochen
Selig sind die, die im Internet die Frohe Botschaft verkünden
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Vatikan: Ein 15-Jähriger wird selig
Selig sind die, die im Internet die Frohe Botschaft verkünden: Ab diesem Donnerstag werden in Assisi die sterblichen Überreste des bald seliggesprochenen Internet-Seelsorgers Carlo Acutis ausgestellt. Am 10. Oktober – also eine Woche nach der Visite des Papstes in der umbrischen Kleinstadt – wird Carlo Acutis seliggesprochen. Wir sprachen mit seiner Mutter darüber.
Mario Galgano und Eugenio Bonanata – Vatikanstadt
Um junge Menschen zu erreichen, muss die Kirche auf sie zugehen. Davon war Carlo Acutis überzeugt. Und heute sind viele Jugendliche de facto in der virtuellen Welt des Internets anzutreffen. Carlo Acutis, Jahrgang 1991, starb vor 14 Jahren im Teenager-Alter an Leukämie. Er war dafür bekannt, Eucharistische Wunder auf der ganzen Welt zu dokumentieren und sie auf einer Website zu katalogisieren, die er selbst in den Monaten vor seinem Tod erstellte.
In Assisi bringt die Seligsprechung Carlo Acutis dazu, über die Bedeutung des World Wide Web für die Kirche von heute nachzudenken. Um über die Weitergabe des Glaubens in der virtuellen Welt des Internet nachzudenken, wird in Assisi ein realer Gebetsgang stattfinden. Höhepunkt der Begegnung ist Acutis Seligsprechung am 10. Oktober. Zuvor und danach können jene, die Carlos Internetseite kennen und schätzen, beim Leichnam beten. An diesem Donnerstagmorgen wurden die sterblichen Überreste Carlos freigelegt und im Heiligtum in Assisi ausgestellt. Carlo starb 2006 an Leukämie. Seine Mutter, Antonia Salzano, sagt gegenüber Radio Vatikan:
„Die Wertschätzung für meinen Sohn hat inzwischen alle Ecken des Planeten erreicht. Er wird selig gesprochen werden, aber Heiligkeit ist etwas, das uns alle angeht. Der Ritus, den wir feiern werden, bereitet uns alle auf das Leben vor, das uns alle erwartet. Carlos Beispiel ist ein Ausgangspunkt für jeden, der das Evangelium in den Mittelpunkt seines Lebens stellen will.“
Carlo Acutis und die Eucharistischen Wunder
Die heutige Social- und Internet-Generation möge Figuren wie Carlo, der Aufmerksamkeit mit Bildern und Schlagworten auf eigenen Internetseiten erregte. Er kommunizierte seinen Glauben mit einer frischen und lebendigen Sprache und erreichte damit viele junge Menschen, wie seine Mutter sagt. So entstanden aber auch zahlreiche Initiativen um ihn herum, wie z.B. eine Videoreportage, die jetzt auf VatiVision zu sehen ist, der digitalen Plattform für die Verbreitung audiovisueller Inhalte christlicher Inspiration, besser bekannt als „Netflix der katholischen Kirche“.
„Die Aufmerksamkeit der Medien ist erstaunlich. Viele Zeitungen, auch säkulare, wie die ,Times´ oder TV-Sender wie die BBC, haben sich für Carlo interessiert. Ich denke, dies rührt daher, dass er mit der heutigen Zeit im Dialog steht und dass die Kirche durch ihn eine Botschaft vorschlägt, die mit dem Internet und den sozialen Medien verbunden ist. Das ging so weit, dass ihn jemand als ,Gottes Beeinflusser´ bezeichnete, oder wie man heute sagt: ,der Influencer Gottes´.“
Aufgrund seines bewussten Einsatzes der neuen Technologien hat sogar Papst Franziskus Acutis in „Christus Vivit“ zitiert, dem abschliessenden Apostolischen Schreiben zur ausserordentlichen Jugendsynode 2018. Er widmete ihm ein ganzes Kapitel. „Wir glauben, dass der Papst Carlos Botschaft und Handeln im Herzen trägt“, schliesst seine Mutter, „aber wer weiss, ob er am 3. Oktober in Assisi einen besonderen Gedanken für Carlo haben wird?“ Damit bezieht sie sich auf die eintägige Reise von Franziskus nach Assisi, um seine neue Enzyklika zu unterzeichnen.
vatican news, 1. Oktober 2020
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