Mittwoch der 5. Woche im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 7,14-23
Quelle
Hl. Richard von Wessex – Tagesheiliger
In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage:
Nichts, was von aussen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Er verliess die Menge und ging in ein Haus.
Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes.
Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von aussen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann?
Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.
Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,
Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.
All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes vom Kreuz (1542-1591), Karmelit, Kirchenlehrer
Meinungen und Grundsätze (161-168)
„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ (Ps 50(51),12)
Die Reinheit des Herzens entspricht dem Grad der Gottesliebe und der Gnade; deshalb spricht unser Erlöser, wenn er selig nennt, die ein reines Herz haben (Mt 5,8), von denen, die erfüllt sind von Liebe, denn die Seligkeit wird uns gegeben nach dem Grad unserer Liebe.
Wer wirklich Gott liebt, der errötet nicht vor der Welt über das, was er für Gott tut; und er verbirgt es nicht aus Scham, selbst wenn die ganze Welt ihn deshalb verdammen würde.
Wer wirklich Gott liebt, der sieht es als Gewinn und als Lohn an, alle geschaffenen Güter zu verlieren und sich selbst zu verlieren aus Liebe zu Gott […]
Wer für Gott arbeitet mit reiner Liebe, der beunruhigt sich nicht nur nicht darüber, von den Menschen gesehen zu werden, sondern handelt vielmehr nicht einmal deshalb so, um von Gott gesehen zu werden […]
Es ist eine grosse Sache, sich viel in der heiligen Liebe zu üben, denn die Seele, die zur Vollkommenheit und zur Vollendung der Liebe gelangt ist, wird es sowohl in diesem Leben als auch im zukünftigen nicht versäumen, das Antlitz Gottes zu schauen.
Wer ein reines Herz besitzt, dem sind auch Ehrung und Erniedrigung von Nutzen, um immer reiner zu werden, während das unreine Herz sich dessen nur bedient, um weitere Früchte der Unreinheit zu bringen.
Das Herz schöpft aus allen Dingen eine erquickende, keusche, reine, geistliche Erkenntnis Gottes, die voller Freude und Liebe ist.
Lesungen
Erstes Buch der Könige 10,1-10
In jenen Tagen hörte die Königin von Saba vom Ruf Salomos und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen.
Sie kam nach Jerusalem mit sehr grossem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich vorgenommen hatte.
Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er ihr nicht hätte sagen können.
Als nun die Königin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast sah, den er gebaut hatte,
die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten der Diener und ihre Gewänder, seine Getränke und sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte, da stockte ihr der Atem.
Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr.
Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet; deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört habe.
Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.
Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den Thron Israels setzte. Weil Jahwe Israel ewig liebt, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.
Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr grosse Menge Balsam und Edelsteine. Niemals mehr kam so viel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König Salomo schenkte.
Psalm 37(36),5-6.30-31.39-40ab
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm;
er wird es fügen.
Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag.
Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit,
und seine Zunge redet, was recht ist.
Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen,
seine Schritte wanken nicht.
Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
Der Herr hilft ihnen und rettet sie,
er rettet sie vor den Frevlern.
Schreibe einen Kommentar