Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt…

“Nur den Betern kann es noch gelingen”

Mammon-e1446315889454-134x150barmherzigkeit zenitVon Christa Meves

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
indes’ im Dom die Beter sich verhüllen,
bis Gott aus unser’n Opfern Segen wirkt.

Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,
die trock’nen Brunnen wieder sich mit Leben füllen.

Dies ist der zweite Vers aus dem berühmten Gedicht von Reinhold Schneider: “Nur den Betern kann
es noch gelingen, das Schwert ob unsren Häuptern aufzuhalten”. Er schrieb es 1944 vor dem Untergang des Dritten Reiches. Mir wurde es sehr viel später erst bekannt und von den 70er Jahren an zunehmend bedeutsamer; denn von  dieser Zeit ab wurde mir mit wachsender Bedrückung klar, dass in einem gefährlichen Ausmass neu “Menschenhochmut auf dem Markt zu feiern” begann.

Während in der Nachkriegszeit in Deutschland eine Reanimierung des Glaubens einsetzte und die Kirchen sich wieder füllten, während damals besonders die katholische Kirche sich von der Unterdrückung und Verfolgung im Hitlerreich erholte, begann der moderne Mensch, andere Schwerpunkte zu setzen.

Immer mehr wurden das Geld, der Erwerbssinn vorrangig, zunehmend wurden Äusserlichkeiten überwichtig: Kleider, Reisen, Investitionen für Unterhaltung und Luxus.

In der Wissenschaft kam es zu ebenso erstaunlichen wie atemberaubenden Neuerungen: der Anwendung der Kernenergien in Atomkraftwerken, dem Ausbau der Computerindustrie, der Ausgestaltung des Fernsehens zu einer Fülle von Programmen, zur Möglichkeit von Gen-Manipulation und Klonung durch rasante Fortschritte in der Molekularbiologie, der Steigerung der Raumfahrtprogramme und generell zu einer enormen Verfeinerung der Technik, von atomarem Kriegsmaterial bis zu immer schnelleren Verkehrsmitteln vom Auto bis zum Flugzeug.

Diese Ausrichtung: Immer aktiver, immer hektischer, immer schneller, immer komfortabler, bekam Entsprechungen in der veröffentlichten Meinung, wie sie vor allem durch die voll aufgeblühten elektronischen und Printmedien in grosser Fülle und Einhelligkeit verbreitet wurden.

Ein ebenso liberalistisches wie kollektivistisches Menschenbild eskalierte geradezu. Wie in einem Rausch wurde Emanzipation von allem und jedem zum vorrangigen Slogan: Emanzipation von der Familie, von der tradierten Moral, von der Ehe auf Lebenszeit, Enttabuierung der Sexualität, Abtreibungserlaubnis – Hauptsache Freiheit und damit eben dann bald immer öfter artikuliert: Emanzipation auch von Gott und schon ganz und gar Befreiung des “Muffs von tausend Jahren unter den Talaren”, nicht nur bei den Machthabenden der Welt, sondern vor allem von denen der Kirche und denen in ihrer Hierarchie Dienenden.

Anmassung, Hochmut und Hybris begannen sich mit rasendem Tempo auszubreiten. “Geniesse den “Tag” und “Probier alles aus”, wurden zu den übermütigen Devisen unserer Zeit. Das Mass ging verloren, das sorgsame Fragen: “Dürfen wir alles tun, was wir tun können?”, blieb auf der Strecke.

Dass Kinder vom Mutterleib an des seelischen Schutzes, der sorgsamen Pflege bedürftig sind, geriet deshalb ebenfalls aus dem Blickfeld. Die Notwendigkeit, Kindern durch die Vermittlung von Gut und Böse via Schulunterricht zur Orientierung zu verhelfen, wurde geradezu vergessen. Das führte zu einer unsäglichen Verwilderung, zum seelischen Krankwerden, zu einer emotionalen Schwächung in der jungen Generation, zumal den Müttern ihre Grundaufgabe: Bewahrerinnen der Kinder zu sein, durch das Emanzipationsgetöse der sich mächtig in den Vordergrund drängenden Feministinnen geradezu ausgetrieben wurde. Die Frauen besonders büssten auf diese Weise ihre bewahrende und religiös voranlaufende Funktion mehr und mehr ein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel