Samstag nach Aschermittwoch
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 5,27-32
Hl. Kasimir – Tagesheiliger
In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach!
Da stand Levi auf, verliess alles und folgte ihm.
Und er gab für Jesus in seinem Haus ein grosses Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch.
Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken?
Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Richard Rolle (um 1300-1349), englischer Einsiedler
Das Lied der Liebe, 32
Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, damit sie sich bekehren
Christus schreit am Kreuz laut auf […] Er bietet den Frieden an, er wendet sich an dich, denn er wünscht, dass auch du die Liebe umarmst […]: Bedenke das, Geliebter! Ich, der grenzenlose Schöpfer, habe Fleisch angenommen, um von einer Frau geboren werden zu können. Ich, Gott, habe mich als Bettler zu den Bettlern begeben. Ich habe eine demütige Frau zur Mutter erwählt. Mit den Zöllnern habe ich gegessen. Die Sünder habe ich nicht zurückgewiesen. Die Verfolger habe ich ertragen. Die Geissel habe ich zu spüren bekommen und “bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,8) habe ich mich erniedrigt. Was hätte ich tun können und habe es nicht getan? (vgl. Jes 5,4). Ich habe meine Seite mit der Lanze öffnen lassen. Meine Hände und Füsse habe ich durchbohren lassen. Warum schaust du nicht auf mein blutüberströmtes Fleisch? Warum achtest du nicht auf mein geneigtes Haupt (vgl. Joh 19,30)? Ich lasse mich den Verdammten zuzählen und sterbe erdrückt unter Schmerzen für dich, damit du für mich leben mögest. Wenn du dich nicht allzu sehr hervorhebst, wenn du dich nicht den Fesseln des Todes entreissen willst, dann kehre wenigstens jetzt um, weil ich für dich den kostbaren Balsam, der mein eigenes Blut ist, vergossen habe. Blicke mich an, wie ich sterbe und halte an auf dem Abhang der Sünde. Ja, höre auf zu sündigen: Du bist um einen so teuren Preis erkauft!
Für dich wurde ich Mensch, für dich bin ich geboren worden, für dich habe ich mich dem Gesetz unterstellt, für dich wurde ich getauft, dem Spott preisgegeben, gefangengenommen, verhöhnt, bespuckt, gegeisselt, verletzt, ans Kreuz geheftet, mit Essig getränkt und schliesslich wurde ich für dich geopfert. Meine Seite ist geöffnet: ergreife mein Herz. Laufe herbei, falle mir um den Hals: ich schenke dir meinen Kuss. Ich habe dich erworben als mein Erbteil, so dass kein anderer dich besitzen kann. Gib dich mir ganz hin, der ich mich ganz für dich hingegeben habe.
Lesungen
Buch Jesaja 58,9b-14
So spricht der Herr: Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest,
dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.
Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt.
Deine Leute bauen die uralten Trümmerstätten wieder auf, die Grundmauern aus der Zeit vergangener Generationen stellst du wieder her. Man nennt dich den Maurer, der die Risse ausbessert, den, der die Ruinen wieder bewohnbar macht.
Wenn du am Sabbat nicht aus dem Haus gehst und an meinem heiligen Tag keine Geschäfte machst, wenn du den Sabbat den Tag der Wonne nennst, einen Ehrentag den heiligen Tag des Herrn, wenn du ihn ehrst, indem du keine Gänge machst, keine Geschäfte betreibst und keine Verhandlungen führst,
dann wirst du am Herrn deine Wonne haben, dann lasse ich dich über die Höhen der Erde dahinfahren und das Erbe deines Vaters Jakob geniessen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.
Psalm 86(85),1-2.3-4.5-6
Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr!
Denn ich bin arm und gebeugt.
Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben!
Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!
Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr!
Den ganzen Tag rufe ich zu dir.
Herr, erfreue deinen Knecht;
denn ich erhebe meine Seele zu dir.
Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen,
für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.
Herr, vernimm mein Beten,
achte auf mein lautes Flehen!
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