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‘Die Ökumene vor Ort könne nur gelingen, wenn sie stets eine umfassende Perspektive beinhaltet’

Quelle
Vatikanischer “Ökumeneminister”, Kardinal Koch in Graz

Hinter der Frage, wo die Ökumene heute steht, verberge sich vielfach der Vorwurf, sie würde sich nicht bewegen. Es sei daher viel vom Stillstand oder gar vom Winter in der Ökumene die Rede. „Ich bin hingegen überzeugt davon, dass die Ökumene geht, weil sie lebt. Das gilt zumal wenn man auf die weltweite Ökumene blickt.“ Die Ökumene vor Ort könne nur gelingen, wenn sie stets eine umfassende Perspektive beinhaltet.

Mit dieser Diagnose eröffnete Kardinal Kurt Koch seinen Festvortrag zum 70jährigen Jubiläum der Kath. Hochschulgemeinde. Im vollbesetzten Vortragssaal sprach der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen mit Dekan Reinhold Esterbauer und mit dem engagierten Publikum über Chancen und Herausforderungen für Religion, Wissenschaft und Gesellschaft. Gerade in einer zunehmend pluraler werdenden Gesellschaft hätten Philosophie und Theologie wichtige Aufgaben, um die Balance von Einheit und Vielfalt angemessen reflektieren zu können.

In Hinblick auf die Reise von Papst Franziskus nach Schweden Ende Oktober zum Gedenken an die 500jährige Widerkehr der Veröffentlichung der Thesen Martin Luthers formulierte Kardinal Koch die Hoffnung: „2017 wird eine ökumenische Chance sein, wenn es nicht der Abschluss, sondern der Neubeginn des Ringens um die volle Gemeinschaft zwischen den Kirchen der Reformation und der katholischen Kirche verbunden mit dem Dreiklang Busse, Dankbarkeit und Hoffnung ist.“

Kardinal Koch besuchte die Katholischen Hochschulgemeinde auch auf Einladung der Katholischen Aktion, der Katholisch-Theologischen Fakultät, des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark und von Pro Oriente.

Peter Rosegger