Gottesdienst im Krieg

Hunderte junger syrischer Erwachsener trafen sich während der Belagerung Aleppos zu einer Jugendkonferenz

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Jugendliche in Aleppo rufen zum Gebet für Syrien auf

Gottesdienst im Krieg

“Ich war erstaunt über die vielen Menschen, die ohne Angst um ihr Leben kamen. Sie nahmen das Risiko im Vertrauen auf Gott auf sich” sagte ein Bischof der armenischen Kirche nach dieser Veranstaltung für junge Erwachsene in Aleppo.

Das Treffen fand während des Sommers statt und stand unter dem Thema “Was ist Kirche?”. Es ging um die Frage, wie man seinen Glauben lebt und Jesus im Krieg und den aktuell schwierigen Verhältnissen bezeugt.

Die Situation in Aleppo ist gefährlich. Nur wenige Tage vor dem Treffen erhielt Open Doors die Information durch einen Christen, dass Aleppo von der Freien Syrischen Armee umzingelt und schon seit einigen Tagen von der Versorgung abgeschnitten sei. „Wir bekommen keine Lebensmittel und andere Lieferungen in die Stadt. Die Angst der Menschen steigt, denn sie erwarten jederzeit einen grossen Angriff.”

Umso ermutigender ist es, dass trotz dieser Umstände um die tausend Menschen zu der Veranstaltung kamen, die in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Partnerorganisation organisiert wurde. Das Organisationskomitee hoffte auf grosse Teilnehmerzahlen und gab aufgrund der in der Kirche begrenzten Plätze Registrierungskarten aus.

Am Ende versammelten sich etwa 850 junge Männer und Frauen. Für 200 weitere, die kamen, war kein Platz mehr in der Kirche und da es ausserhalb nicht sicher war, mussten sie leider abgewiesen werden.

Unter den Teilnehmern waren auch Priester, Nonnen und Bischöfe der Römisch-Katholischen, Syrischen und Armenischen Kirchen Aleppos. Einige von ihnen gaben ermutigende Worte weiter.

Ein Mitarbeiter von Open Doors erzählt, dass die Rückmeldungen grossartig waren. Er berichtet von einem jungen Mann der erkannt hat, „dass wir durch unser Gebet und Anwesenheit die Hoffnung der Kirche sind”. Eine andere Besucherin realisierte, „dass wir die Hoffnung sind und Gott uns brauchen kann. Wir sind hier, um die Kirche und das Land wieder zum Leben zu erwecken.”

Einer der Priester beschreibt die Freude, die er in den Augen der Menschen sehen konnte und wie sehr er es genoss, zusammen zu beten und zu singen. Er sagt: „Während des Krieges werden Gnade und Hilfe sichtbarer. Viele sind entmutigt und bedrückt, aber unser Gott hat Wunder gewirkt, die wir niemals erwartet haben.”

Der Open Doors Mitarbeiter endet seinen Bericht mit folgenden Worten: “Trotz Angst, Gefahr und Bomben überall fand die Veranstaltung statt.” Das Treffen hat viel bewegt und war sehr inspirierend. Und soweit wir wissen, sind alle wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.

 

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