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Der kubanische Purpurträger war Gastgeber dreier Päpste

Rom, Zenit.org, 9. Mai 2016

Der scheidende Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, ist nach 35 Jahren seines Dienstes feierlich in seiner Kathedrale verabschiedet worden. Ortega war zuvor Bischof in Pinar del Rio, bevor er am 27. Dezember 1981 Oberhirte in der kubanischen Hauptstadt wurde. Damit war er – weltweit einzigartig – Gastgeber für drei historische Papstbesuche: von Papst Johannes Paul II., Benedikt XVI. und zuletzt Franziskus.

Die Kathedrale war nun überfüllt mit Gläubigen, darunter Freunden, Mitbrüdern im Bischofsamt, Priestern, Ordensleuten, sowie Vertretern der Regierung und der Diplomatie in Havanna. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Giorgio Lingua, verlas ein Schreiben von Papst Franziskus, in der dieser ihn „einen sehr lieben Freund“ nannte, der sich in schwierigen Zeiten bemüht habe, die Versöhnung innerhalb der kubanischen Gesellschaft zu fördern und Wege des Dialogs zwischen Kuba und anderen Ländern zu erschliessen.

Das Kirchenoberhaupt dankte dem Kardinal für seine Bemühungen zugunsten der Annäherung zwischen der Republik Kuba und dem Heiligen Stuhl, die auf ununterbrochene diplomatische Beziehungen seit mehr als 80 Jahren zurück blicken können. So habe er dazu beigetragen, die Besuche der drei Päpste zwischen 1998 und 2015 zu ermöglichen.

Kardinal Ortega betonte, dass Bischöfe und Priester „nie in Rente gehen“. „Ich bleibe unter Euch, ich bleibe bei Euch“, sagte er. Er dankte auch der kubanischen Regierung, dass sie es in kritischen Phasen und schwierigen Augenblicken ermöglicht habe, sich ohne zu zögern auf dem Pfad des Dialogs nach vorn zu bewegen. Innerhalb und ausserhalb des Landes hätten viele dies nicht verstanden. Ausdrücklich dankte er Präsident Raúl Castro, die guten Dienste von Papst Franziskus zur Förderung einer Annäherung zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten angenommen zu haben.

Der Nachfolger Ortegas heisst Juan García Rodríguez, und wird am Sonntag, den 22. Mai, ins Amt eingeführt. (mk)