Hochfest der Geburt des Herrn – Weihnachten

Evangelium nach Johannes 1,1-18

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war.
Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor von Nazianz (330-390), Bischof und Kirchenlehrer
38. Predigt, von der Geburt des Herrn, PG 36, 311 f

“[…] du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt” (aus dem Tagesgebet)

Jesus Christus wurde geboren, gebt ihm die Ehre! Christus ist vom Himmel herabgestiegen, lauft ihm entgegen! Christus ist auf Erden, verherrlicht ihn! “Singet dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke” (Ps 96,1.11). Vom Himmel her kommt er, um bei den Menschen zu wohnen; erbebt vor Furcht und Freude: vor Furcht aufgrund der Sünde, vor Freude aufgrund unserer Hoffnung. Heute zerstreuen sich die Schatten und das Licht geht auf über der Welt. Wie damals, als Ägypten von Finsternis geschlagen war, so erleuchtet auch heute eine Feuersäule Israel. O Volk, das du in der Finsternis der Unwissenheit sassest, betrachte heute dieses gewaltige Licht der wahren Erkenntnis, denn die alte Welt ist vergangen, alles ist neu geworden (vgl. 2 Kor 5,17). Der Buchstabe weicht zurück, der Geist triumphiert (vgl. Röm 7,6). Was vorgebildet ist, geht vorüber, die Wahrheit erscheint (vgl. Kol 2,17).

Der uns ins Leben gerufen hat, will uns auch mit Freude erfüllen. Diese Freude, die uns die Sünde genommen hat, gibt uns die Fleischwerdung des Sohnes zurück […] Das nämlich bedeutet dieser Festtag: wir grüssen heute das Erscheinen Gottes unter den Menschen, damit nicht wir vermögen: ihn zu erreichen, aber doch zurückkehren zu Gott; damit wir uns des alten Menschen entledigen und den neuen Menschen anziehen (vgl. Kol 3,9); damit wir, die wir in Adam gestorben sind, in Christus leben mögen (vgl. 1 Kor 15,22) […] Feiern wir also diesen Tag, mit göttlicher Freude erfüllt, nicht mit weltlicher – sondern mit einer wahrhaft himmlischen Freude.

Welch ein Fest ist doch dieses Geheimnis Christi! Es ist meine Vollendung, meine neue Geburt.

Lesungen

Buch Jesaja 52,7-10

Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheisst, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.
Horch, deine Wächter erheben die Stimme, sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, wie der Herr nach Zion zurückkehrt.
Brecht in Jubel aus, jauchzt alle zusammen, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr tröstet sein Volk, er erlöst Jerusalem.
Der Herr macht seinen heiligen Arm frei vor den Augen aller Völker. Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes.

Psalm 98(97),1.2-3ab.3cd-4.5-6

Singet dem Herrn ein neues Lied;
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm.

Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel.

Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde,
freut euch, jubelt und singt!

Spielt dem Herrn auf der Harfe,
auf der Harfe zu lautem Gesang!
Zum Schall der Trompeten und Hörner
jauchzt vor dem Herrn, dem König!

Brief an die Hebräer 1,1-6

Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;
in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat;
er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;
er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt.

Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt, und weiter: Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein?

Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er: Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.

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