Freilassung von Pater Murad
Syrien – Muslimische Religionsvertreter fordern die Freilassung von Pater Murad
Homs, Fides – Dienst, 01. Juni 2015
Der am vergangenen 21. Mai in Homs verschleppte Pater Jaques Murad wurde in der Gegend um Al-Qaryatayn vor allem für seine Verbundenheit mit den Einheimischen und sein Engagement für Dialog und Freundschaft mit den überwiegend sunnitischen Einwohner geschätzt. Deshalb so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche “Schätzen muslimische Religionsvertreter, Dorfoberhäupter und Anführer der Clans den Entführten und versuchen einen Kanal für Verhandlungen über die Freilassung zu finden”. Doch “diese Bemühungen blieben bisher erfolglos, weil es sich bei den Entführern wahrscheinlich nicht um Einheimische handelt”.
“Die zeitliche Nähe zwischen der Einnahme des benachbarten Palmyra und der Entführung von P. Murad lässt vermuten, dass es eine Verbindung zum Islamischen Staat gibt. Sollte sich dies bestätigen, dann wäre dies kein gutes Zeichen: die islamischen Religionsvertreter haben keinen Einfluss auf den IS”.
Pater Murad lebte seit über 10 Jahren in Al-Qaryatayn bei Homs. Seit 1991 hatte er an den Ausgrabungen und der Wiederinstandsetzung des antiken St. Elias-Klosters mitgewirkt, wo er nach Ende der Arbeiten einzog. Das Kloster ist derzeit geschlossen. Der Priester aus der on Pater Paolo Dall’Oglio gegründeten klösterlichen Gemeinschaft betreute die syrisch-katholische Pfarrei und brachte zahlreiche Initiativen auf ökumenischer und interreligiöser Ebene auf den Weg, wobei er sich vor allem für ein harmonisches Zusammenleben verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen einsetzte.
In den vergangenen zwei Jahren und mit Ausbruch des Krieges hatte sich die sektiererische Propaganda verschärft. “Pater Jaques lebte und arbeitete für den Dialog, das Gebet und die Aussöhnung. Er setzte sich für Zusammenarbeit und Solidarität unter den Familien unterschiedlicher Religionen ein und war ein Vorbild für humanitäre Hilfe unabhängig von Religion und Stammeszugehörigkeit”, so der Beobachter abschliessend. (PA)
Fides 1/6/2015
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