Die Wunden unseres Herrn

Eine neue Andacht erobert die Welt

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Die Passionisten

Maria-Martha Chambon:

Die Wunden unseres Herrn
Eine neue Andacht erobert die Welt

Eine einfache Laienschwester aus dem Orden der Heimsuchung, Maria-Martha Chambon, erhielt von Christus den Auftrag, die Verehrung seiner heiligen fünf Wunden zu verbreiten. Jesus hatte ja verheissen, dass der Vater seine Geheimnisse den Kleinen offenbaren werde (Lk 10,21).

Cardinal Scheffczyk erhielt von der Glaubenskongregation den Auftrag, die Authentizität der neuen Andacht zu prüfen. Er schreibt: “Die Kreuzes- und Wundenmystik der Schwester Maria-Martha Chambon durchzieht ein leidenschaftlicher Zug zur Heimholung aller Menschen und der ganzen Welt in den universalen Heilsradius des Leidens Christi, der weit davon entfernt ist, in einer subjektiven Haltung des befangen zu bleiben.

An Maria-Marthas hingebungsvoller Verehrung der heiligen Wunden des Erlösers wird deutlich, dass die Rettung des Selbst nur in Einheit mit der Verpflichtung für das Ganze gelingen kann.

So gilt für die Angemessenheit und Zeitgemässheit der Andacht zu den heiligen Wunden des Herrn: Was so tief in einer lebenskräftigen Tradition eingebettet ist und so überlegt unter den Horizont der Zeit gestellt ist, braucht sich um seine Legitimation nicht zu sorgen; es ist durch sein Wesen wie auch durch seine nachweislich zeithafte Ausstrahlung legitimiert.” Christus sagte zu Maria-Martha Chambon: “Ich werde alles gewähren, worum man mich durch die Verdienste meiner heiligen Wunden bittet. Ihr werdet es erhalten, weil es das Verdienst meines Blutes ist, das einen unendlichen Wert besitzt.” Ein Privileg besass Maria-Martha Chambon: Sie war stigmatisiert und hatte damit eine besondere Beziehung zu den Wundmalen Christi.

Françoise Chambon, so ihr weltlicher Name, stammte aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie besuchte weder die Schule noch konnte sie lesen. Schon sehr jung hatte sie eine glühende Verehrung zum Herzen Jesu. Im Jahr 1862 trat sie in Chambéry als Laienschwester in den Orden von der Heimsuchung Mariens ein und legte am 2. August 1864 die Ordensgelübde ab. Ab dem Jahr 1866 hatte sie regelmässig Visionen, in denen ihr Jesus Christus erschien. Die Oberin im Kloster von Chambéry, Thérese-Eugénie Revel, bestellte eine Kommission von Priestern als Examinatoren, die zum Ergebnis kamen, dass ihre Visionen und mystischen Erfahrungen echt waren. Diese hatten insbesondere die Fünf Wunden Jesu Christi zum Inhalt, verbunden mit dem Auftrag, die Andacht – als Ausfaltung der Herz-Jesu-Verehrung – zu diesen zu verbreiten.

So wird Sr. Marie-Marthe als Apostelin der heiligen Wunden bezeichnet. Die Andacht zu den Fünf Wunden Jesu Christi erhielt in den Jahren 1885 und 1924 die bischöfliche bzw. die kirchliche Anerkennung durch die Gewährung von Ablässen.
Sr. Marie-Marthe Chambon starb am 21. März 1907. Nach der Auflassung des Klosters, in dem sie bestattet wurde, befinden sich ihre Reliquien in Marclaz bei Thonon-les-Bains. Der Seligsprechungsprozess wurde 1937 eingeleitet, aber bisher nicht zu Ende geführt.
224 Seiten, geb.

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