Internationales Bischofstreffen zum interreligiösen Dialog

Bischof Meier eröffnet internationales Bischofstreffen zum interreligiösen Dialog

Quelle
60 Jahre “Nostra aetate”: Eine Bestandsaufnahme – Bistum Augsburg

Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Redaktion – Donnerstag, 27. November 2025

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat in seiner Bistumsstadt ein internationales Bischofstreffen zum interreligiösen Dialog eröffnet. Konkret handelt es sich um ein Treffen der Sektion für Interreligiösen Dialog der Kommission des Rats der europäischen Bischofskonferenzen für Evangelisierung und Kultur.

In der Friedensstadt Augsburg wisse man, “dass der Frieden ein kostbares und zerbrechliches Gut ist, das niemals als selbstverständlich gelten darf”, betonte Meier in seiner Rede. “Frieden zwischen Nationen, Kirchen und Religionen ist letztendlich immer ein Geschenk Gottes. Aber es ist ein Geschenk, das unserer aktiven Mitwirkung und sorgfältigen Mitarbeit bedarf.”

Viel hänge nämlich “davon ab, ob wir wirklich imstande sind, die Anderen nicht als Gegner und Feinde zu betrachten, sondern als Kinder Gottes, ausgestattet mit derselben Würde, unsere Schwestern und Brüder. Ein solcher Weg zum Frieden ist der Weg der menschlichen Geschwisterlichkeit, der bereits von den Vätern des Zweiten Vatikanischen Konzils vorgezeichnet wurde, den Papst Franziskus in den letzten Jahren mit großer Reichweite beschritten hat und den Papst Leo XIV. nun entschlossen weitergeht.”

Ausdrücklich verwies Meier auf das vor 60 Jahren veröffentliche Konzilsdokument Nostra aetate, das “zu Recht als unsere katholische ‘Magna Carta’ des interreligiösen Dialogs angesehen” werde.

Er selbst habe bei “verschiedenen Dialogformaten” mit dem Islam festgestellt, “dass selbst angesichts von Differenzen und Spannungen die Perspektive, die die katholische Kirche in Nostra aetate eingenommen hat, durchwegs auf positive Resonanzen stößt. Tatsächlich gilt sie als verlässlicher Kompass in Gewässern, durch die man nicht immer leicht navigieren kann.”

Meier, der Vorsitzende der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hielt fest, “insgesamt herrschte lange Zeit ein Paradigma der Trennung und Polemik, wenn nicht sogar der Feindseligkeit vor. Gerade weil sich die Konzilsväter dieser konfliktreichen Geschichte bewusst waren, geriet ihr Aufruf zum Dialog umso eindringlicher: ‘Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.'”

Basierend auf dem Konzilsdokument formulierte Meier grundsätzliche Überlegungen zum Dialog mit dem Islam: “An erster Stelle gilt es, den anderen mit Wertschätzung zu betrachten. In einem weiteren Schritt ist es wichtig, sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede im Blick zu haben. Denn Dialog bedeutet nicht, die eigene Religion aufzugeben, sondern kann vielmehr zu einer Vertiefung des eigenen Glaubens führen.”

“Und schließlich ist es gerade die Erfahrung von Konflikten, die drängenden Anlass dazu gibt, hier und jetzt unsere gemeinsame Verantwortung für die Zukunft der Menschheit und der gesamten Schöpfung wachzurufen und gemeinsam aktiv zu werden”, fügte er hinzu. “Mir scheint, dass diese drei Punkte einen Erklärungsansatz liefern können, weshalb das Konzilsdokument bei unseren muslimischen Dialogpartnern weiterhin solch große Anerkennung findet.”

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