Kardinal Zuppi zu Gaza-Hilfsschiff: Keine Gewalt

Mit Schiffen wollen Aktivisten der “Global Sumud Flotilla” Hilfsgüter nach Gaza bringen. Darunter sind auch zahlreiche Italiener. Israel stoppte die Flotte im Mittelmeer; einige Boote setzten ihre Reise aber fort. In Italien gab es Demos in mehr als 30 Städten. Italiens Bischofskonferenz (CEI) mahnt Gewaltverzicht an

Quelle
Pizzaballa: “Der Weg zum Frieden wird lang sein” – Vatican News
Italien: katholische Kirche will Krankenhaus in Gaza betreiben – Vatican News

Kardinal Matteo Zuppi, Präsident der CEI, sei über die Lage vor der Küste Gazas informiert und erneuere seinen Appell, “dass die Menschenwürde aller geachtet wird und es keine Gewalt gibt”, teilte das CEI-Kommunikationsekretariat am Mittwochabend mit. Aktivisten der Flotte hatten in sozialen Medien berichtet, dass Soldaten die ersten Schiffe geentert hätten. Medienberichten nach waren am Donnerstagvormitag noch fünf Schiffe der Flotte Richtung Gaza unterwegs. Italiens Bischofskonferenz und das Lateinische Patriarchat von Jerusalem waren in den letzten Tagen wichtige Gesprächspartner der Flotte, insbesondere für die tatsächliche Ankunft der humanitären Hilfsgüter auf den Schiffen.

Der CEI-Generalsekretär, Erzbischof Giuseppe Baturi, war Ende September zu einer Solidaritätsreise im Heiligen Land. Italiens größter Gewerkschaftsverband CGIL kündigte für diesen Freitag (3. Oktober) erneut einen landesweiten Streik an. Die als Generalstreik deklarierte Arbeitsniederlegung sei eine Reaktion auf den Stopp der Gaza-Flottille, schrieb CGIL auf der Plattform X. Es wäre der zweite Generalstreik im Land, in kurzer Zeit, der auch aufgrund der Lage in Gaza stattfindet.

Italiens Ministerpräsidentin, Giorgia Meloni, äußerte sich am Donnerstagvormittag aus Kopenhagen, wo EU-Staats- und Regierungschefs derzeit eigentlich über die jüngsten Luftraumverletzungen Russlands beraten, zur Gaza-Hilfsflotte mit den Worten:

“Ich bin weiterhin der Meinung, dass all dies dem palästinensischen Volk keinen Nutzen bringt, dafür aber, wie ich vermute, dem italienischen Volk viele Unannehmlichkeiten bereiten wird”, so Meloni laut dem italienischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk Rai. “Die Enterungsmaßnahmen dauern noch an, wir verfolgen sie natürlich minültich. Der Krisenstab des Außenministeriums stand heute Nacht auch in Kontakt mit den Anwälten einiger der an Bord befindlichen Personen, und wir werden natürlich alles in unserer Macht Stehende tun, damit diese Menschen so schnell wie möglich nach Italien zurückkehren können.”

Papst Leo: Hoffnung auf Frieden im Heiligen Land

Unterdessen prüft die Hamas die Vorschläge eines Friedensplans, der unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump am Dienstag von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gebilligt worden war. Der US-Präsident hatte der Terror-Organisation drei bis vier Tage Zeit gegeben, um darauf zu reagieren. Papst Leo äußerte die Hoffnung, der Plan möge angenommen werden. Zur Hilfsflotte für Gaza sagte Leo XIV. am Dienstagabend, dass man in dieser schwierigen Situation “den Wunsch spürt, auf eine echte humanitäre Notlage zu reagieren”, er aber hoffe, “dass es keine Gewalt gibt und die Menschen respektiert werden”.

vatican news/rai/cei/avvenire/x/agenturen – sst, 2. Oktober 2025

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