Ordinatio sacerdotalis: Danke, heiliger Johannes Paul!

Johannes Paul II. schätzte die Frauen und schuf ihnen mit Ordinatio sacerdotalis vor 30 Jahren im Geist der Tradition einen Freiraum. Zugleich stärkte er das Profil der Kirche *UPDATE

Quelle
Ordinatio sacerdotalis
*Und ewig lockt die Macht
Können Frauen in der katholischen Kirche zu Priester geweiht werden?

22.05.2024

Regina Einig

Als Johannes Paul II. am 22. Mai 1994 die Zulassung von Frauen zum Weiheamt definitiv ausschloss, haderten die wenigsten Katholikinnen damit. Dass der Papst mit seiner Entscheidung den Willen Gottes erfüllte, hinderte keine Katholikin daran, die Kirche mitzugestalten. Der sensus fidei zeigte sich im Bewusstsein, dass die Berufungen der Frauen ein Geschenk sind.

Zum Erbe der untergehenden Volkskirche gehört bis heute das Beispiel unzähliger gläubigen Frauen, die sich als Vorbilder eingeprägt haben und Leitungskompetenz und Autorität verkörperten – und zwar ohne Weiheamt. Mancher Pfarrer, der heute von den Beschlüssen seiner Pfarrgremien mehr eingezwängt als getragen wird, kann von den Entscheidungsspielräumen einer Oberin eines kirchlichen Krankenhauses oder einer Schulleiterin des 20. Jahrhunderts nur träumen.

Alleinstellungsmerkmal für die katholische Kirche

Johannes Paul II. schätzte die Frauen und schuf ihnen im Geist der Tradition einen Freiraum – ob es ihnen bewusst ist oder nicht. Zugleich stärkte der Papst das Profil der Kirche durch ein Alleinstellungsmerkmal. Denn das Beispiel der evangelischen Schwestern zeigt, dass die Zulassung von Frauen zum Pfarreramt nicht die Himmelstür zur gleichberechtigten Kirche aufstößt, sondern das Tor für Gleichstellungskonflikte sperrangelweit aufreißt. Die Dauerforderung hauptamtlicher Mitarbeiterinnen der Landeskirchen nach mehr Gleichberechtigung zeigt, dass die Ämterfrage den Geschlechterkampf ebensowenig löst wie Gleichstellungskonflikte.

Kürzlich klagten bayerische Protestantinnen, dass nur drei von 13 Stellen im Landeskirchenrat von Frauen besetzt seien – eine derartiges Amtsverständnis bringt niemandem das Evangelium näher und gewinnt keinen Menschen für Christus. Dass Papst Johannes Paul II. den Willen Gottes erkannte, als er der Politisierung der katholischen Kirche via Frauenweihe einen Riegel vor-schob, ist ein Grund zur Dankbarkeit.

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Hier kostenlos erhalten!

Themen & Autoren

Regina Einig
Evangelische Kirche
Jesus Christus
Johannes Paul
Johannes Paul II.
Landeskirchen
Pfarrer und Pastoren
Päpste

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel

  • Sünder ja, Verdorbene nein!

    Franziskus-Perle des Tages Die Verdorbenen sind der Antichrist. Sie sind mitten unter uns, gehören aber […]

  • Hochfest Christkönig – letzter Sonntag im Jahreskreis

    “Der absolute Vorrang Christi, des ewigen Sohnes, in der ganzen Schöpfung” Sonntag, 24. November 2013 […]

  • Frauengebetsaktion

    Quelle „Als katholische Frau distanziere ich mich von der Aktion ‚Maria 2.0‘“ Wir sind Christinnen, […]

  • Helmholtz-Zentrum, Potsdam

    Neue-Erkenntnisse:  Zum Ablauf der Erdbeben-Katastrophe Portrait des Helmholtz-Zentrums Mission Herausforderung und Vision: Das rasant und […]

  • Gottes Revolution

    Was wären wir ohne Ostern? Welt online, Paul Badde, 23.04.2011 Die Auferstehung Christi ist die […]